Die MTI-Graphik zeigt den Außenhandel im Januar 2021-23, gegliedert nach Exporten, Importen und Saldo (in Mrd. Forint).

Außenhandel

Korrektur mit Konsequenzen

Die erhoffte Erholung im Außenhandel lässt weiter auf sich warten. Im Januar kam ein Defizit von 415 Mio. Euro zustande.

Das Zentralamt für Statistik (KSH) hat bei der zweiten Schätzung eine unangenehm deutliche Korrektur vornehmen müssen: Die Wirtschaftsakteure meldeten noch Exporte im Volumen von 205 Mio. Euro nach, aber leider auch Importe, die insgesamt sogar 455 Mio. Euro erreichten. Daraufhin hat sich das ursprünglich gemeldete Defizit von 165 Mio. Euro weit mehr als verdoppelt. Unterm Strich lagen die Ausfuhren im Januar um 17%, die Einfuhren um 18% über dem Basiswert vom Januar 2022. (In der ersten Schätzung erreichte das Plus auf der Ausfuhrseite 15%, bei den Einfuhren nur 14%.) Im Ergebnis dieser Datenkorrektur hat sich der Saldo zum Vorjahr nicht um 80 Mio. Euro gebessert, sondern um 170 Mio. Euro verschlechtert. Das mögen bei Gesamtumsätzen von nahezu 25 Mrd. Euro bescheidene Dimensionen sein, doch ist es beileibe nicht gleichgültig, auf welcher Seite die Dynamik überragt.

Während sich die Tauschverhältnisse der Güter im Umfeld eines schwachen Forintkurses (-10% zum Euro, -16% zum US-Dollar) wenigstens um 1% verbesserten, zog das Importvolumen bei Energieträgern gegenüber dem Vorjahres-Januar nochmals um 12% an. Der Gas-Bezug erreichte einen Anteil von 5,2% auf der Importseite. Im Handel mit EU-Mitgliedstaaten konnte Ungarn bei einem Exportanteil von 78% wieder einen Überschuss von 1,1 Mrd. Euro generieren, aus Drittstaaten nahmen die Importe derweil um ein sattes Viertel zu. Da sich die Gaspreise an den Börsen seit dem Herbst nochmals gedrittelt haben, besteht Zuversicht, dass der negative Handelssaldo demnächst ein Ende findet. Dazu bedarf es freilich eines anhaltenden Exportschwungs, der im Januar in der Forint-Parität 28,5% erreichte. Ausfuhren im Gesamtwert von 4.850 Mrd. Forint standen im ersten Monat Einfuhren in Höhe von 5.025 Mrd. Forint (+30%) gegenüber.

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