Finanzvermögen

Keine Geduld, wenig Risiken

Das Nettovermögen der privaten Haushalte belief sich zur Jahresmitte auf 114% des BIP.

Diese Zahl enthält ein neuer Bericht der Ungarischen Nationalbank (MNB). Seit 2012 vollzog sich ein dynamischer Anstieg, denn damals beschränkte sich das Finanzvermögen der Haushalte bereinigt um die Kreditschulden noch auf 82% am BIP. Über diesen Zeitraum hinweg sind die Spareinlagen im jährlichen Durchschnitt in einem Umfang von ca. 6% des BIP gewachsen – ungefähr im gleichen Tempo mehrte sich das Vermögen dank Kursgewinnen.

Im regionalen und EU-Vergleich spielen hierzulande Staatsanleihen (Ende 2024 mit 19% am BIP) eine herausragende Rolle, hebt die MNB in ihrem Bericht hervor. Riskantere Geldanlagen wie Aktien sind im Portfolio weniger stark gewichtet – den Ungarn fehlt die Geduld für langfristige Anlagen. Das bei der Hausbank geparkte Geld bildet immer noch überwiegend Sichteinlagen, die freilich zumindest in den Jahren hoher Inflationsraten neben dem Bargeld an Gewicht verloren.

Als Gegenbeispiel für die vermeintlich immer größere Spaltung der Gesellschaft kann herhalten, dass im Jahre 2017 erst jeder zweite ungarische Haushalt über Finanzvermögen verfügte; heute sind es bereits 67% aller Haushalte.

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