Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung der Nettodurchschnittslöhne seit 2005 (in Forint/Monat), für Arbeitnehmer im Wettbewerbssektor (dunkelblau) bzw. im öffentlichen Dienst (hellblau).

Löhne

Kein Schwung mehr

Die sinkende Lohndynamik spricht gegen die optimistischen Szenarien des Wirtschaftsressorts, die Leute hätten zunehmend mehr Geld „übrig“.

Am Freitag präsentierte das Zentralamt für Statistik (KSH) ernüchternde Zahlen für den Monat September: Der durchschnittliche Bruttolohn für Vollzeitbeschäftigte erreicht auf Volkswirtschaftsebene nur noch 625.000 Forint und fällt immer markanter hinter den kumulierten Durchschnittslohn seit Jahresbeginn zurück. An der neuesten Lohnschätzung des KSH fällt besonders ins Auge, dass keine einzige Branche mehr Durchschnittslöhne von brutto 1 Mio. Forint und mehr im Monat vorweisen kann. Vorübergehend bescheinigten die Statistiker genau das aber gleich drei Branchen (ITK, Finanzsektor und Energie).

Die Dynamik ist auf 12,5% zurückgefallen und hat somit seit Jahresbeginn im Durchschnitt zwei Prozentpunkte eingebüßt. Weil aber auch die offizielle Inflationsrate gefallen ist, bewegt sich der Reallohn (+9,2%) im Zuwachs seit Monaten auf einem recht stabil hohen Niveau. Im Wettbewerbssektor erreichte der Anstieg der Bruttolöhne aber kaum noch 12% (auf aktuell rund 630.000 Forint), gemessen an 14% mehr im öffentlichen Dienst (auf 610.000 Forint).

Unter den realistischeren Zahlen gibt das KSH den Medianlohn in der Volkswirtschaft mit brutto 520.000 Forint und netto 360.000 Forint an. Das Wirtschaftsministerium rechnet bei einer Anhebung des Mindestlohns ab Januar um 9% bzw. des garantierten Lohnminimums für Fachkräfte um 7% für einen anhaltenden Reallohnzuwachs 2025, weil die Inflation dann bei 3-4% erwartet wird.

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