Währungshüter
Kein Geld der Welt würde reichen
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Auf einer Wirtschaftskonferenz führte das Mitglied des Währungsrates der Ungarischen Nationalbank (MNB) aus, nach der Inflationsspitze zur Jahreswende werde die Inflationsrate ab dem I. Halbjahr 2023 markant zurückgehen. Natürlich könnten verschiedene Maßnahmen der Regierung den Verlauf noch beeinflussen. Die MNB sieht abgesehen von den Lebensmittelpreisen bereits eine Entspannung an der Preisfront.
Pleschinger erklärte auch, warum die MNB die Notwendigkeit sah, für kurzfristige Konstruktionen einen Zinssatz von 18% zu gewähren und den eigentlichen Leitzins von 13% vorübergehend „außer Kraft zu setzen“. Es habe verstärkte Meldungen gegeben, der Gasstrom über die Ukraine könnte abreißen. Zusammen mit dem Defizit der Leistungsbilanz und dem Niveau der Devisenreserven rief diese Verunsicherung der internationalen Märkte die Spekulanten auf den Plan. Die MNB musste den Aufbau massiver Positionen gegen den Forint abwürgen. Der Währungshüter meinte zugleich, eine Stärkung des Forint auf dem Wege von Interventionen der MNB am Markt „mache überhaupt keinen Sinn“. Das Beispiel der Ukraine, der Türkei und Russlands, die nach seiner Darstellung „Euro- und Dollarberge verbrannten“, hätte gezeigt, dass „alles Geld der Welt nicht reichen würde“, um den Forint gegen die Spekulanten zu stützen.