Pauschalsteuer KATA
Missbrauch angeprangert
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In einem Interview für die regierungsnahe Tageszeitung „Magyar Nemzet“ am Mittwoch sagte László Parragh, „wir müssen verhindern, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter unter Anwendung der KATA in ein Schein-Selbständigenverhältnis schicken“. Die Kammer schlägt deshalb vor, im Falle der Abrechnung von mehr als 3 Mio. Forint jährlich eine zusätzliche Steuer zu erheben. Diese sollte aber nicht die KATA-Subjekte treffen, sondern ihre „dominanten“ Geschäftspartner, wobei sich Parragh einen Steuersatz von gut und gerne 40% vorstellen könnte. Mit diesem abschreckenden Steuersatz könnten die zum Schein errichteten Geschäftsbeziehungen vereitelt werden. Des Weiteren schlägt die MKIK vor, die monatliche Pauschalsteuer von derzeit 50.000 Forint bei Einnahmen oberhalb von 6 Mio. Forint auf 65.000 Forint anzuheben.
Das Finanzministerium hält eine Überprüfung der KATA-Regelungen für angebracht. Dem liberalen Nachrichtenfernsehen ATV teilte das Fachressort auf Anfrage mit, die Pauschalsteuer könne ihren Stellenwert nur bewahren, wenn der Missbrauch zurückgedrängt werde. Eigene Untersuchungen hätten gezeigt, dass größere Unternehmen, die Arbeitsverhältnisse auflösen, um die gleichen Personen anschließend als KATA-Selbständige zu beschäftigen, nicht nur den Fiskus schädigen, sondern auch illegale Wettbewerbsvorteile gegenüber den korrekten Unternehmen erlangen. Gleichzeitig wird der Schutz der Beschäftigten ausgehöhlt. Ende 2019 erreichte der Anteil von KATA-Steuerzahlern, die früher Beschäftigte waren, 40%.
Kanzleramtsminister Gergely Gulyás stellte auf der Regierungspressekonferenz am Donnerstag klar, es mache Sinn, die KATA-Strukturen zu überdenken, im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld wolle die Regierung jedoch keine Veränderungen vornehmen.