Inflation
Jahresteuerung auf 20-Jahres-Hoch
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Beide Werte liegen auf dem höchsten Stand der letzten 20 Jahre. Besonders spürbar ist der Anstieg der Lebensmittelpreise mit satten 15,6% im Jahres- und 3,4% im Monatsvergleich. Gegenüber März erhöhten sich die Preise um 1,6%, im Zeitraum Januar-April um durchschnittlich 8,5%, geht aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Statistischen Zentralamtes (KSH) hervor. Bei den Lebensmitteln stiegen die Preise für Margarine um 38%, von Brot und Geflügelfleisch um 29,5% und von saisonalen Produkten um 17,4%. Kraftstoffpreise zogen im Jahresvergleich um 12,7% und gegenüber März um 1,3 Prozentpunkte an. Langlebige Konsumgüter verteuerten sich um 11,1% bzw. 6,3%, Tabakwaren um 3,9% bzw. 7,7%.
In- und externe Gründe
Für den Preisanstieg gibt es mehrere Gründe: Zum einen erreicht die Inflation weltweit den höchsten Stand seit Jahrzehnten, was auf die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise zurückzuführen ist, die vor allem wegen des Ukrainekrieges in die Höhe schnellen. Zum anderen gibt es interne Gründe. So hat die Regierung zu Beginn des Jahres die Nachfrage mit bedeutenden einmaligen Maßnahmen (Einkommenssteuerrückvergütung für Familien mit Kindern, 13. Monatsrente) angekurbelt. Hinzu kommt, dass die diesjährige Erhöhung des Mindestlohns um 20% ebenso die Preise in die Höhe treibt.
Die aktuellen Inflationsdaten haben alle Experten überrascht. Kein einziger Makroökonom hatte mit einer derart galoppierenden Jahresteuerung gerechnet. Ohne die Preisdeckelung für Kraftstoffe und einige Lebensmittel würde die Inflation gar bei 14-15% liegen. Die Analysten prognostizieren, dass die Rekordinflation noch bis zum Herbst anhalten wird. Die Ungarische Nationalbank (MNB) müsse deswegen den Leitzins möglicherweise noch erheblich, bis auf 9% im 2. Halbjahr anheben.