Außenhandel
Ist das schon das große Aufatmen?
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Im Dezember lag die Exportdynamik mit 12,5% über der Importdynamik von 10% (jeweils im Jahresvergleich). Das Zentralamt für Statistik (KSH) ermittelte in einer ersten Schätzung Exporte im Volumen von 11,2 Mrd. Euro und einen Importüberschuss von nur noch 155 Mio. Euro. In den Vormonaten kamen weitaus brutalere Defizite zusammen, drei Monate fabrizierten Fehlbeträge von jeweils über einer Milliarde Euro, der absolute Rekordhalter ist der August mit einem Handelsdefizit von 1,58 Mrd. Euro.
Entspannung beim Gasbezug
Der letzte Monat zeigte schwächere Aktivitäten, die Ausfuhren fielen gegenüber dem November um ein Sechstel zurück, die Einfuhren aber erfreulicherweise sogar um ein knappes Viertel. Was dahinter steckt, ist aus den Vorab-Daten nicht ersichtlich. Sehr stark vermutet werden darf aber ein niedriger Einkaufsbedarf bei Erdgas, da die Gasspeicher zur Wintersaison aufgefüllt wurden und die laufenden Importe wegen des milden Winters in deutlich geringeren Mengen bzw. aufgrund der purzelnden Preise an den Börsen zu geringeren Preisen erfolgten.
Waren für 150 Mrd. Euro importiert
Im Gesamtjahr 2022 zeigte sich eine Exportdynamik von annähernd 20%, die zu Rekordausfuhren von 142,3 Mrd. Euro führte. Die Importe summierten sich nach einem noch kräftigeren Anstieg um 28% auf 150,6 Mrd. Euro. In der Forint-Parität standen unterm Strich Ausfuhren von 55.630 Mrd. Forint (+30%) Einfuhren im Volumen von 58.900 Mrd. Forint (+40%) gegenüber.
Ohne Energierechnung wäre alles entspannt
Das Handelsdefizit von 3.270 Mrd. Forint oder 8,3 Mrd. Euro ist natürlich ein trauriger Rekord. In diesem Jahrtausend zeigte die Handelsbilanz die schwierigste Schieflage vor 2005 an, mit jährlichen Defiziten um 3,5-4,5 Mrd. Euro. Seit der Weltwirtschaftskrise brachte Ungarn Jahr für Jahr Handelsüberschüsse zustande, darunter erreichte der positive Handelssaldo im Rekordjahr 2016 sage und schreibe 9,7 Mrd. Euro. Wenn man den Aufpreis der Energierechnung abzieht, den die Regierung für das Jahr 2022 auf 10 Mrd. Euro ansetzt, hätte es auch im abgelaufenen Jahr ein Suffizit gegeben.
