Inflationsbericht
Im Kern satte zwei Punkte höher
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Die Ungarische Nationalbank (MNB) präsentierte den Bericht am Donnerstag, mit den Inflationsprognosen von 15-19,5% für das laufende Jahr, 3-5% für 2024 und 2,5-3,5% für 2025. Dazu merkte der Direktor an, die Teuerung habe im Januar ihren Zenit überschritten, die Preisdynamik sinkt nun langsam. Während sich die Lebensmittelpreise bereits auf einem absteigenden Ast befinden, verharrten die Dienstleistungspreise auf einem hohen Niveau. Weil jedoch externe und interne Faktoren eher auf eine Desinflation hinwirken, wird die Dynamik abgebremster Preiserhöhungen im II. Halbjahr deutlich zunehmen. Im Vergleich zum Inflationsbericht vom Dezember nahm die MNB bei den Verbraucherpreisen für das laufende Jahr keine Korrektur vor, die Kerninflation erwartet sie nun aber um 16,9-19,4%, satte zwei Punkte höher als zuletzt.
Parallel hierzu kühlte sich der Wachstumsmotor der Wirtschaft zu Jahresbeginn weiter ab. Erst im II. Halbjahr rechnet die MNB hier mit einer Wiederbelebung. Für das Gesamtjahr setzen die Experten den BIP-Zuwachs deshalb vorsichtig in einem breiteren Band von 0-1,5% an. Erst 2024 und 2025 wird Ungarns Wirtschaft ihre gesundes Wachstumspotenzial wieder ausschöpfen können, mit erwarteten Zuwächsen um 3,5-4,5% bzw. 3-4%. Der Arbeitsmarkt bleibt trotz lahmender Konjunktur angespannt, die Reallöhne fallen freilich zurück. Für die Wettbewerbssphäre kalkuliert die MNB mit einem Lohnanstieg um 14%, den die Unternehmen dank steigender Profitraten aber erwirtschaften können.
