Die MTI-Graphik zeigt die Melonenernte in diesem Jahrtausend (Menge in Tsd. Tonnen).

Ungarische Melonen

Im Ausland gefragt

Die ungarische Melone geht daran, ihre Exportmärkte zurückzuerobern. Ein Drittel der diesjährigen Ernte, die auf 175.000 t geschätzt wird, könnte im Ausland Abnehmer finden.

Diese Aussage enthält eine gemeinsame Erklärung der Nationalen Agrarkammer (NAK) mit dem Fachverband für Obst und Gemüse (FruitVeB) und dem Verband der Melonenbauern. Aufgrund des kühlen Frühlings sind in Ungarn derzeit nur in Folientunneln angebaute Melonen erhältlich. Ab nächster Woche könnten jedoch große Mengen aus dem Freilandanbau in die Geschäfte gelangen. Die Saison wird als sehr gut bewertet; in diesem Jahr dürften die Erzeuger einen durchschnittlichen Hektarertrag von 50 t erzielen. Das sind insgesamt etwa 175.000 t Wassermelonen für den Markt.

Widerstandsfähige neue Sorten

Der Inlandsverbrauch liegt bei etwa 110.000 t pro Jahr, sodass die Landwirte erhebliche Mengen ins Ausland liefern können. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 10-12 Kilogramm. Die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf kleinere Sorten mit wenigen Kernen. Die günstigen Marktaussichten basieren auf der Erweiterung des Sortiments und der Modernisierung der Produktion. In den letzten Jahren wurden weniger moderne Sorten durch gepfropfte und hybride Melonen ersetzt, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind, eine höhere Ertragssicherheit bieten und eine bessere Qualität aufweisen. Dank des technologischen Wandels kann auf kleinerer Fläche die gleiche Menge geerntet werden. Die Qualität bleibt weiterhin ausgezeichnet, sind die Fachverbände überzeugt.

Bács-Kiskun als Melonen-Komitat

In Ungarn beträgt die Anbaufläche für Wassermelonen 3.700 ha. Seit 2022 ist diese um etwa 1.100 ha gewachsen. Unter den Komitaten führen Szabolcs-Szatmár-Bereg und Békés mit jeweils mehr als 1.300 ha. Aufgrund der Frostschäden sind viele Bauern auf Zuckermelonen umgestiegen, sodass deren Anbaufläche nun ca. 500 ha erreicht hat. Die größte Menge wird im Komitat Bács-Kiskun produziert.

Klimawandel eröffnet Exportpotenzial

Die Melonenimporte belaufen sich auf 14.-28.000 t und dauern in der Regel nur bis zum Beginn der heimischen Saison. Nach Ansicht der Fachverbände gibt es im Export noch Entwicklungspotenzial. Der Sektor hatte in den letzten Jahren einige seiner früher bedeutenden Partner im Ausland verloren. Infolge des technologischen Wandels und der Sortenumstellung stieg der Export jedoch ab 2023 wieder an und erreichte 2024 bereits 46.000 t. Für die ungarischen Melonen eröffnen sich insbesondere aufgrund der klimatischen Veränderungen in den Mittelmeerländern und verteuerter Transporte neue Möglichkeiten. Die Nachfrage ist vor allem in Deutschland, Polen und Tschechien gestiegen.

Marktchancen könnten jedoch nur gemeinsam genutzt werden. Interessenvertretungen haben in den letzten Jahren erfolgreich mit den Handelsketten zusammengearbeitet, und eine veränderte Einstellung der Erzeuger hat zu marktfähigeren Produkten geführt. Dank der günstigen Bedingungen sind ungarische Melonen qualitativ hochwertiger als südosteuropäische und sichern Hunderten Familien ihren Lebensunterhalt.

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