E.ON Hungária
Großprojekt für die Netze
Das Unternehmen beziffert den Investitionsaufwand für die Projekte in Transdanubien und im Komitat Pest auf 74 Mrd. Forint (190 Mio. Euro). Die Hälfte der Mittel bringt E.ON selbst auf, die andere Hälfte soll aus dem EU-Wiederaufbaufonds fließen. Ungarns Regierung wird letztere Gelder vorschießen, informierte Ádám Katona, der für die Netze zuständige Vizepräsident der Gruppe, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Budapest.
Dilemma überlasteter Netze
Von einer gestärkten Versorgungssicherheit und Energiesouveränität des Landes sprach der Staatssekretär des Energieministeriums, Attila Steiner. Er erinnerte an das Dilemma der überlasteten Netze, nachdem die Kapazitäten der PV-Anlagen mittlerweile 4.000 MW übersteigen. (Das entspricht der Leistung von zwei AKW Paks.) Die Netze müssten nun in die Lage gebracht werden, die erzeugte Energie aufzunehmen. Dabei gehe es auch um eine Neuausrichtung, hatten die Netze in der Vergangenheit doch grundlegend Energie aus großen Kraftwerken weiterzuleiten. Viele kleine und dabei witterungsabhängige Energieerzeuger stellten nun hohe Anforderungen an die Flexibilität der Netze.
Steiner kündigte ähnliche Projekte auch bei den anderen Versorgungsunternehmen sowie beim Übertragungsnetzbetreiber Mavir Zrt. an. Die EU habe im Rahmen des Wiederaufbaufonds auf ungarischen Antrag hin entsprechende Finanzierungen im Wert von 163 Mrd. Forint gebilligt. Mit den 50% an Eigenmitteln kalkuliert werde im Zuge der Projektserie der Netzanschluss von 3.000 MW Solarkapazitäten machbar.
130.000 Anträge für Einspeisung von Solarstrom
Allein auf dem Versorgungsgebiet von E.ON trafen im vergangenen Jahr über 130.000 Anträge zur Einspeisung von Strom aus Hausdachanlagen ein. Das war mehr, als in den zehn vorhergehenden Jahren zusammengenommen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wird das Unternehmen Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze ausbauen, neue Umspannwerke errichten und viele lokale Investitionen vornehmen.
Der Vizepräsident des Energieamtes MEKH, Pál Ságvári, betonte auf der Pressekonferenz, die Energieversorgung des Landes sei sowohl beim Erdgas als auch beim Strom gesichert. Die globale Energiekrise habe jedoch brutal vor Augen geführt, welche Aufgaben auf uns zukommen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, aber auch Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit zu garantieren.
