Foto: MTI/ Tamás Vasvári

AKW Paks

Größtes Nuklearprojekt in Europa

Bei der Erweiterung des AKW Paks geht es mittlerweile um den tatsächlichen Bau.

Deswegen wurde ein Terminplan unterzeichnet, damit die neuen Blöcke Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen können, erklärte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rosatom-Chef Alexej Lichatschow (l.) in Paks.

Die Erweiterung ist das größte Nuklearprojekt auf dem Kontinent, für das derzeit eine Baugenehmigung vorliegt, betonte Szijjártó. Dabei handelt es sich um eine wirklich internationale Zusammenarbeit, an der neben dem russischen Generalauftragnehmer mehrere US-amerikanische, deutsche, französische, schwedische, österreichische und bereits 94 ungarische Unternehmen beteiligt sind.

Bei beiden geplanten Blöcken ist der Aushub bis zu einer Tiefe von 5 m abgeschlossen, und das nächste Ziel ist es, eine Tiefe von 23 m zu erreichen. Die Spaltwandarbeiten eines deutsch-amerikanischen Unternehmens sind zu 77% erfolgt. In den nächsten sechs Monaten werden 60 Objekte errichtet.

Angriffe basieren auf Ideologie

„Unsere Versorgungssicherheit ist im nationalen Interesse. Und das nationale Interesse diktiert uns, dass wir unsere Kernenergiekapazitäten erhöhen müssen. Der einzige Weg, dies zu tun, ist der Bau neuer AKW-Blöcke“, betonte Szijjártó erneut. Die EU sei in der Frage der Kernenergie zweigeteilt, Ungarn gehöre jedoch dem von Frankreich angeführten Block Pro-Atomkraft an. „Es ist klar, dass die Angriffe auf die Kernenergie keine faktische Grundlage haben, sie basieren ausschließlich auf Ideologie. Deshalb haben wir deutlich gemacht, dass wir keinen Sanktionen zustimmen werden, die den Kernenergiesektor treffen würden.“

Es gibt keine Alternative

Lichatschow bekräftige, dass es keine Alternative zur Atomenergie gebe, die heute die stabilste, berechenbarste und umweltfreundlichste Energiequelle ist. Angesichts der strengen Anforderungen und der hohen Aufmerksamkeit der europäischen Aufsichtsbehörden schickt Rosatom seine besten Experten nach Ungarn. „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass das internationale Umfeld Rosatom nicht gerade freundlich gesinnt ist, aber wir sind bereit, dieses Projekt trotz des Drucks von außen mit aller Kraft umzusetzen.“ Auch er verwies auf den internationalen Charakter des Projekts; die Anzahl der beteiligten ausländischen Unternehmen werde sogar noch zunehmen. Er betonte, dass bis zur Übergabe Anfang der 2030er Jahre auch die Brennstoffversorgung gesichert sein wird. Die Fertigung der langlebigen Ausrüstungen für das Projekt AKW Paks 2. – von Reaktorbehälter, Schmelzzone, Reaktor und Ausrüstung – hat in Russland bereits begonnen. Die Zahl der Arbeiter auf der Baustelle nimmt stetig zu und wird bis Jahresende 800-900 und bis Ende 2024 etwa 2.000 Personen erreichen. In Spitzenzeiten wird die Zahl der Arbeiter auf der Baustelle sogar auf 10.-13.000 ansteigen.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel