Notenbank
„Glücksspielerin“ stößt dazu
Im Gremium des für die Bestimmung des Leitzinssatzes zuständigen Währungsrates wird ein Mandat frei, nachdem Gyula Pleschinger Anfang März ausscheidet. Die Regierungsparteien Fidesz-KDNP nominierten die Ökonomin Andrea Mager, die rechte Mi Hazánk stellte Magdolna Csath auf, die liberale Momentum plädierte für Csaba Varga.
Die von der Regierungsmehrheit im Ausschuss favorisierte Kandidatin Andrea Mager betonte die Unabhängigkeit der MNB als besonders bedeutenden Wert. Allerdings hätten die Erfahrungen der jüngsten Jahrzehnte gezeigt, dass die Wirtschaftspolitik dann besonders erfolgreich agieren kann, wenn dahinter eine Harmonie zwischen der Geld- und der Haushaltspolitik gegeben ist. Die wichtigsten Aufgaben der MNB bleiben das Erreichen und das Bewahren von Preisstabilität, doch müssten in naher Zukunft auch die Inflationserwartungen gebrochen werden. Denn diese Erwartungen legten sich wie eine Last auf die Entscheidungen bezüglich der Sparrate der Bevölkerung und von Investitionen der Unternehmen. Ein Zieldatum für die Einführung des Euro würde Mager, die seit 2022 die staatliche Glücksspielgesellschaft Szerencsejáték Zrt. leitete, nicht vorgeben.
„Die wichtigsten Aufgaben der MNB bleiben das Erreichen und das Bewahren von Preisstabilität, doch müssten in naher Zukunft auch die Inflationserwartungen gebrochen werden. Denn diese Erwartungen legten sich wie eine Last auf die Entscheidungen bezüglich der Sparrate der Bevölkerung und von Investitionen der Unternehmen.“
Mit zusätzlichen Wahlgeschenken wird man die Inflationserwartung aber sicher nicht brechen. Damit erhöht man die Inflation zusätzlich. Nach dem Prinzip, von der linken Tasche in die rechte Tasche.
Die jährliche Inflationsrate Ungarns lag im Januar 2025 laut Eurostat bei 5,7 %. Laut der Statistikbehörde belegt Ungarn damit wieder den ersten Platz in der EU. Im Dezember lag Ungarn noch hinter Rumänien, aber im Januar 2025 fiel der Wert von Rumänien von 5,5 auf 5,3 %. Damit belegt Rumänien hinter Ungarn den zweiten Platz.
Der EU-Durchschnitt liegt bei 2.8 Prozent und der Durchschnitt der Euroländer nur bei 2.5 Prozent. Die Inflation fiel in acht Mitgliedstaaten, blieb in vier stabil und stieg in 15 Ländern an.
Die Inflationsrate vom Januar 2023 mit 25,7 % war die höchste in Ungarn seit 1996. Ungarn liegt mit dem historischen Spitzenwert in der EU weiterhin unangefochten an der Spitze und es ist auch in der Zukunft in Ungarn keine Änderung bei dem Thema zu erwarten. Die Einkommensbezieher in Euro wird das im Jahresverlauf sicher nicht traurig machen können.
Um her Manipulationsvorwürfe gleich entgegenzuwirken, alle Länder müssen die Werte auf die gleiche Weise ermitteln und Eurostat melden.
Offensichtlich ermitteln nicht alle auf die gleiche Weise, denn die amtliche Inflation liegt in Deutschland weit unter den tatsächlichen Ladenpreisen der wichtigen Alltagsgüter, sprich vor allem Grundnahrungsmittel.