Fluktuation
Gewerkschafter erklärt Gründe
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Diese Zahl nannte der Vize der Metaller-Gewerkschaft Vasas, Zoltán László, gegenüber der linken Tageszeitung „Népszava“. Noch würden bei vielen Unternehmen die Lohnverhandlungen geführt, bei 120 Abschlüssen in den letzten Wochen habe die Gewerkschaft jedoch Lohnerhöhungen von 14-23% erzielen können.
Neben dem Grundlohn würden auch Zuschläge und Cafeteria-Leistungen steigen. Viele Arbeitnehmer würden sich dennoch nicht wohlfühlen; die Hälfte der „Neuen“ wandere binnen sechs Monaten weiter. Seit der Corona-Pandemie fruchteten Drohungen nicht länger, die Leute würden anderswo keine Arbeit finden. Wenngleich sich die Entlassungen in jüngster Zeit mehren, weist das verarbeitende Gewerbe im Allgemeinen weiterhin einen Mangel an Arbeitskräften auf.
Unbeliebt seien jene Firmen, die ihren Arbeitnehmern einen Missbrauch der Krankengeld-Regelungen unterstellen. Solche Arbeitgeber zahlen bis heute eine sog. „Anwesenheitsprämie“, für den Fall, dass die Mitarbeiter keinen einzigen Tag im Monat fehlen. Dieses Geld, das 10-40% des Einkommens erreichen kann, geht im Krankheitsfall oder bei sonstiger Verhinderung verloren. Aber was sollen Arbeitnehmer tun, die z. B. auf der Warteliste für eine Hüftprothese stehen? – fragt der Gewerkschafter. Die betreffenden Firmen bräuchten sich angesichts solcher Praktiken nicht über die hohe Fluktuation zu wundern, denn beim nächsten Arbeitgeber fängt der Beschäftigte mit einer „weißen Weste“ an.