Baugewerbe
Getrübter Blick nach vorn
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Im Dezember lag das Bauvolumen laut Zentralamt für Statistik (KSH) unbereinigt um 3,9% unter der Vorjahresleistung. Während der Hochbau noch um 1% zulegen konnte, stürzte die Tiefbaubranche zweistellig ab (-12,5%). Saisonal und nach Arbeitstagen bereinigt blieb die Leistung zudem um 3,7% hinter jener des Monats November zurück. Mit rund 845 Mrd. Forint verzeichnete die Branche im Dezember nominal das höchste monatliche Bauvolumen aller Zeiten; über das Gesamtjahr wurden es 6.875 Mrd. Forint. Allerdings zogen die Baupreise über das gesamte Jahr um durchschnittlich 24,5%, im IV. Quartal bereits um gut 26% und in den Spezialgewerken sogar um 27,5% an.
Hochbau rettete die Zahlen
Der Hochbau konnte 2022 insgesamt ein Plus von 6,5% verzeichnen, die Leistung des Tiefbaus fiel derweil um 1,5% zurück. Daraus ergab sich für die Baubranche als Ganzes noch ein Zuwachs um 3%. Im vergangenen Jahr verringerte sich das Volumen des Auftragseingangs unterm Strich um 3%, im Tiefbau aber gar um 17,5%. Das Hochbausegment sah derweil um 10,5% praller gefüllte Auftragsbücher. Die Zahlen fallen am Jahresende in der Tendenz aber weitaus schlechter aus: Im Dezember lag der Auftragseingang im Hochbau nur noch 4,5% über dem gleichen Vorjahresmonat, im Tiefbau erreichte der Absturz derweil beinahe 60%! Für das Bauwesen bedeutete das einen Rückgang im Jahresvergleich um 36%, wobei die Basis im Dezember 2021 extrem hoch lag. Am Jahresende hatten die Hochbaufirmen noch immer ein Auftragspolster gegenüber Ende 2021 von einem Siebtel, die Auftragsbücher der Tiefbaufirmen waren zur gleichen Zeit um ein Zehntel schmaler gefüllt.
Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden
Die Aussichten für 2023 sind eher bescheiden: Neben den ohnehin klammen Kassen des Staates wird die Branche den Fluss der EU-Gelder schmerzlich vermissen. Die privaten Haushalte werden sich hüten, Häuser zu bauen, für deren Finanzierung sie Kredite mit zweistelligen Zinskosten aufnehmen müssen. Die einzige Hoffnung besteht von Seiten der Investoren, die immer neue Projekte nach Ungarn bringen.
