Forint

Geldpolitik wird vorsichtig angepasst

Vom Jahreshoch bei 370 Forint zum Euro stürzte die heimische Währung am Mittwoch deftig bis auf 379 Forint ab.

Auslöser war eine Äußerung des Vizepräsidenten der Notenbank (MNB), der Währungsrat könnte den Zinskorridor bereits kommende Woche einengen.

Barnabás Virág sagte im Interview für das Wirtschaftsportal vg.hu, im Zeichen der schrittweisen Normalisierung könnte zunächst am oberen, derzeit nicht effektiven Ende des Zinskorridors (25%) ein deutlicherer Eingriff erfolgen. Eine Korrektur am maßgeblichen Einlagesatz von 18% stehe im Moment nicht zur Debatte.

Als Zeichen der Normalisierung habe die MNB bereits ihr Programm zur Bereitstellung von Devisen eingestellt, mit dem Energieimporte technisch günstiger finanziert werden konnten. Der MNB-Vizepräsident verwies auf den Umstand, dass die extremen Risikoszenarien vom vorigen Herbst nicht länger eintreten können. Warum die Inflation derzeit so langsam zurückgehe, erklärte er mit zwei gegenläufigen Trends: Lebensmittel- und Energiepreise würden sinken, während die Dienstleistungspreise zu Jahresbeginn im Zeichen einer größeren Korrektur recht deutlich steigen. Ab April dürfte sich das Tempo der Desinflation beschleunigen, so wie es die MNB erwartete.

Der Bankier verwies auf eine Inflations-Psychose, die sich in weiten Teilen der Wirtschaft festgesetzt habe und nicht durch den Kostenanstieg zu rechtfertigen sei. Die MNB kooperiere eng mit der Wettbewerbsaufsicht GVH, um diesen unnatürlichen Inflationsdruck schnellstmöglich zu beseitigen. Die Regulierung müsse 2024 jener Praxis entgegenwirken, dass Preise rückwirkend angepasst werden, wo die Wirtschaftsakteure gar nicht durch die Inflation getroffen wurden.

5 Antworten auf “Geldpolitik wird vorsichtig angepasst

          1. Warum sollte man mit ifo-Forschern nicht diskutieren?

            Man kann auch recht einfach aktuelle Zahlen betrachten und z.B. ganz aktuell feststellen, dass Mercedes hohe Gewinne einfährt, obwohl die Absatzzahlen noch immer weit hinter denen von 2019 liegen – die hohen Ergebnismargen machen es möglich.
            Sprich: Die Gewinnspanne.
            Die Unternehmungsleitung von Mercedes wird in dieser Situation sicherlich nicht sagen: Wir beschränken uns auf unser Renditeziel von 10% und verkaufen unsere Fahrzeuge nun billiger, als wir könnten.

            Es zeigt sich aber hier auch deutlich die willkürliche Politik der Orban-Regierung: Die Automobilindustrie wurde von den Sondersteuern ausgenommen, obwohl sie ihre Gewinne letztes Jahr enorm steigern konnte.
            Es braucht wohl vor allem gute Kontakte zu Fidesz, damit sich die Aktionäre freuen können. 😉

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