Nationalbank
Geldpolitik bleibt straff
Mit seiner Entscheidung am Dienstag beließ der Währungsrat entsprechend den Erwartungen der Analysten den Leitzins bei 13%, den Einlagesatz bei 18%. Beide Seiten des Zinskorridors blieben unverändert bei 12,5% bzw. 25%. In seiner Begründung betonte der Währungsrat, dass das vorrangige Ziel der MNB darin bestehe, Preisstabilität zu erreichen und zu gewährleisten. Die Notenbank bewerte ständig die eingehenden Daten und die Entwicklung der Inflationsaussichten und sei bereit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Risiken zunehmen.
Geduldige Herangehensweise
Eine „geduldige Herangehensweise“ an die Geldpolitik sei im Moment das Wichtigste. Bei den Schnelltendern für Tagesgeld sei es nach wie vor notwendig, den Zinssatz von 18% beizubehalten. MNB-Vize Barnabás Virág erinnerte daran, dass die MNB die Mindestreservepflicht der Handelsbanken mit Wirkung vom 1. April auf 10% weiter verschärfen wird. Er wies darauf hin, dass die Kapital- und Liquiditätslage des Bankensystems „stabil ist und es alle regulatorischen Anforderungen erfüllt“. Aufgrund der Entwicklungen im internationalen Bankensystem sei jedoch Vorsicht geboten.
Inflation sinkt langsam
Laut Notenbank erreichte die Inflation im Januar ihren Höhepunkt, die Preisdynamik begann bereits langsam zu sinken. Die Inflation dürfte sich zunächst langsam, später beschleunigt abschwächen. Ein deutlicher Preisrückgang könnte Mitte des Jahres einsetzen. Das BIP dürfte 2023 um 0-0,5%, 2024 um 3,5-4,5% und 2025 um 3-4% wachsen. Die Inflation könnte nach Berechnungen der MNB zwischen 15,0-19,5% in diesem Jahr, 2024 zwischen 3,0-5,0% und 2025 zwischen 2,5-3,5% liegen. Gleichzeitig wird deutlich, dass die hohe Inflation zunehmend die Binnennachfrage reduziert und die Wirtschaft bremst, betonte Virág.