Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó: „Die Standpunkte der ungarischen Außenpolitik werden nicht in Brüssel, New York oder Genf, sondern in Budapest bestimmt.“ (Foto: Facebook/ Péter Szijjártó)

Ungarische Diplomatie

Fokus auf individuellen Wettbewerbsvorteilen

„Vorrangige Aufgabe der ungarischen Außenpolitik ist die Geltendmachung der ungarischen Wirtschaftsinteressen. Die vorrangige Bestrebung der nächsten Zeit muss sein, die Attraktivität Ungarns in den Augen von Investoren zu erhöhen“, erklärte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Mittwoch auf dem Jahrestreffen der Botschafter in Budapest.

Der Fokus der ungarischen Wirtschaftsdiplomatie ist auf individuelle Wettbewerbsvorteile Ungarns gerichtet. Ungarn verfüge mit den Außenvertretungen über ein weltweites Netz, um im Wettbewerb der Neuverteilung der Kapazitäten erfolgreich zu sein. Infolge der wirtschaftlichen Effekte der Corona-Pandemie haben multinationale Unternehmen ihre Produktionskapazitäten gedrosselt.

In der entstandenen Weltwirtschaftslage strukturieren sie ihre Produktion um. Dies biete der ungarischen Wirtschaft enorme Möglichkeiten. Diese Unternehmen müssen davon überzeugt werden, dass Ungarn der beste Standort für sie ist. Gleichwohl machte der Minister darauf aufmerksam, dass sich in diesem wirtschaftlichen Wettbewerb auch größere Länder befinden, die politische Instrumente anwenden werden.

„Ein Beweis dafür, dass Ungarn seine Sache gut macht, sind die Angriffe gegen das Land“, meinte Szijjártó weiter. Er betonte, dass die ungarische Außenpolitik auch weiterhin auf gegenseitigem Respekt beruhe, die Standpunkte der ungarischen Außenpolitik werden nicht in Brüssel, New York oder Genf, sondern in Budapest bestimmt.

Die Außenpolitik werde auch weiterhin ausgewogen sein, d. h. für den Dimensionswandel der Wirtschaft notwendige Technologieinvestitionen werden nicht nur aus dem Westen, sondern auch aus dem Osten erfolgen. Die EU und die NATO können weiterhin auf Ungarn als loyalen Bündnispartner zählen, aber Ungarn konzentriere sich ähnlich wie andere Mitgliedsstaaten nicht nur auf diesen engen Kreis.

Szijjártó forderte die Botschafter auf, ihre Arbeit mit der bisherigen Tatkraft fortzuführen, für Ungarn einzustehen und sich in internationalen Organisationen nationale Interessen vor Augen zu halten. Er dankte den Mitarbeitern des Außendienstes für ihre ausgezeichnete Arbeit in der ersten Phase der Corona-Krise. Das diplomatische Corps habe die Herausforderung zur Beschaffung von Schutzbekleidung, Masken und Beatmungsgeräten herausragend gemeistert. Es erfolgte die größte Heimholaktion in der Geschichte Ungarns.

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