Automarkt
Falscher Boom wird gefeiert
In den ersten acht Monaten legten die Zulassungen rein elektrischer Autos hierzulande um 53,5% zu, wobei der August nur noch ein einstelliges Plus brachte. Hinter dem Boom stehen staatliche Ausschreibungen, die der fortschreitenden Elektromobilität mit insgesamt 30 Mrd. Forint unter die Arme greifen. Das Energieministerium meldete am Donnerstag stolz, dass bislang Prämien für 3.400 Pkw und 1.100 Transporter mit elektrischem Antrieb beantragt wurden. Allein 2.500 Firmen wurden 11,7 Mrd. Forint zugebilligt, um ihre Flotten umzustellen.
Am gesamten Neuwagenmarkt, der binnen acht Monaten um rund 8,5% zulegen konnte, halten Hybridfahrzeuge einen überwältigenden Anteil von 45%, gefolgt von den Verbrennungsmotoren (Benzin 30%, Diesel 12%). Erst dann folgen die Elektroautos, deren Anteil trotz Kaufprämie erst 7% unter allen Neuzulassungen erreicht, gefolgt von Plug-in-Hybriden (5%). Gegenüber dem Vorjahr waren hierzulande Benziner (-12,5%) der eindeutige Verlierer, selbst der Diesel (+4,5%) ist im ungarischen Neuwagengeschäft noch nicht außer Mode.
In der EU-27 sind die Verkaufszahlen von Elektroautos im Zeitraum Januar-August aber um 8,5% eingebrochen, im August sogar um 44% (!), meldet der Fachverband ACEA. Die 900.000 EU-weit verkauften BEV-Modelle entsprechen einem Marktanteil von einem Achtel am gesamten Neuwagenmarkt. In Deutschland brachen die Verkaufszahlen für die „Zukunftstechnologie“ um ein Drittel ein.