Lohnentwicklung
Es wird für alle Beteiligten eng
Das lässt sich aus dem „Salary Guide 2025“ von Hays Hungary ablesen, dessen wichtigste Aussagen das Wirtschaftsportal portfolio.hu vorab veröffentlichte. Denn in der noch immer angespannten Wirtschaftslage beabsichtigen gerade mal 12% aller befragten Unternehmen, die Löhne ihrer Beschäftigten um mehr als 10% anzuheben. (Die Inflationsrate ist soeben auf 5,5% in die Höhe geschossen.)
Im Glück, wer Kaufkraft bewahrt
Demnach hat sich der Anteil der Firmen, die mit zweistelligen Lohnerhöhungen planen, gegenüber 2024 gedrittelt, obgleich die mittlere Inflationsrate 2025 ganz sicher wieder zunehmen wird. Eine relative Mehrheit der Befragten (von 42%) sieht Lohnerhöhungen von 6-10% vor, ein Drittel will diese auf 2,5-5% beschränken. Letzteres würde den Mitarbeitern einen Verlust an Kaufkraft bescheren. Wenig überraschend sehen bereits sechs von zehn befragten Arbeitnehmern laut Hays Hungary die eigene Zukunft pessimistisch, doppelt so viele wie vor einem Jahr. Das Lager der optimistischen Arbeitnehmer ist zur gleichen Zeit von 34% auf 11% geschrumpft. Nicht einmal mehr die Hälfte der Beschäftigten sieht den eigenen Lohn im Verhältnis zu den verrichteten Aufgaben und der übernommenen Verantwortung.
Im vergangenen Jahr stiegen die Löhne laut der Hays-Erhebung für 36% der Arbeitnehmer noch zweistellig, für 12% sogar um mehr als 20%. Für 28% nahm der Lohn um 6-10%, für 15% um weniger als 5% zu, während 21% der Arbeitnehmer überhaupt keine Lohnerhöhung oder sogar (leichte) Kürzungen hinnehmen mussten.
Irreale Lohnvorstellungen
Die Arbeitgeberseite ist auch nicht viel optimistischer: 55% sehen die mittelfristige Perspektive (2-5 Jahre) mehr oder minder pessimistisch, nur 20% zuversichtlich. Neben den allgemein steigenden Betriebskosten wird auch die Verfügbarkeit von Fachkräften als Hauptproblem identifiziert. Bewerbungen wären durch irreale Lohnvorstellungen geprägt, das Ringen mit der Konkurrenz um die besten Arbeitskräfte spitzt sich zu.