Zinssenkungen
Es geht munter weiter
Der Vizepräsident der MNB, Barnabás Virág, nahm die Entscheidung des Gremiums quasi voraus, als er sich auf einer Fachkonferenz am Donnerstag zu Wort meldete. „Die verbesserten makroökonomischen Fundamente und das internationale Umfeld unterstützen die Fortsetzung der Zinssenkungen im Tempo von 75 Basispunkten, wie im Oktober begonnen“, erklärte der MNB-Vize. Dabei unterstrich er das anhaltend turbulente Umfeld, das den Währungshütern behutsame Entscheidungen abverlange. Aktuell hätte die Inflationsrate von 9,9% zuzüglich der sinkenden Ölpreise die Sache für die Notenbank erleichtert. Damit dürfte der Leitzins am kommenden Dienstag von 12,25% auf 11,5% sinken. Am Jahresende sei – sofern die derzeitigen Rahmenbedingungen Bestand haben – ein Leitzins unter 11% möglich, im Februar könnte der Leitzins endlich wieder einstellig sein.
Beobachter verweisen darauf, dass Virág die freimütigen Äußerungen auf der Konferenz auch deshalb „wagte“, um Spekulationen zu zerstreuen, wonach die MNB das Tempo bei der Senkung des Leitzinses auf 100 Basispunkte erhöhen könnte. Aktuell wäre der Spielraum dafür gegeben, der MNB-Vize wollte jedoch hervorheben, dass die Unsicherheiten und geopolitischen Risiken zu größter Vorsicht mahnten.