Die einheimischen Zulieferer könnten zu den Verlierern der kurzsichtigen Regierungspolitik gehören. Foto: Spar Magyarország

Handelsspanne

Es drohen Ladenschließungen

Die Regierung verlängert den Preisstopp für Lebensmittel bis Ende August. Der Handelsverband OKSZ zeigt sich enttäuscht, dass die Regierung an der Beschränkung der Handelsspanne festhält.

Man habe vergeblich einen fachlichen Dialog angeregt und Vorschläge erarbeitet, wie der Preisstopp in mehreren Schritten ohne größere Verwerfungen hätte beendet werden können. Indem die Regierung an der kontraproduktiven Maßnahme festhält, kehrt sie die in der Volkswirtschaft gegebenen Spannungen einfach unter den Teppich und lässt die langfristigen Interessen der Wirtschaftsakteure ebenso wie der Verbraucher außer Acht.

Der OKSZ sieht die ursprünglichen Ziele des Eingriffs in die Marktprozesse erreicht. Die Lieferanten versuchten erhebliche Preiserhöhungen durchzudrücken, was die Regierung mit der drastischen Regulierung unterdrückte, um die Verbraucher vor dem Preisschock zu schonen. Mit amtlichen Preisen lassen sich die Spannungen aber nicht beseitigen, die unter der Oberfläche vor sich hin gären.

Die Versorgungssicherheit sei in 400 Kleingemeinden ohne ein einziges Lebensmittelgeschäft schon heute in Gefahr, ist der Fachverband überzeugt. Knapp ein Fünftel der Inhaber kleiner Läden oder von Miniketten, die nahezu die Hälfte der Marktanteile im Einzelhandel halten, planen wegen der staatlichen Eingriffe die Schließung von Geschäften. Die Regierung schädigt mit ihrem Vorgehen aber auch die einheimische Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie, die wegen der eingeschränkten Handelsspanne Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Zulieferern erleidet.

 

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