Immobilienmarkt
Erster Ansturm vorbei
Die Experten erklären diese Entwicklung mit einer natürlichen Marktbereinigung nach dem ersten Ansturm in Verbindung mit dem am 1. September aufgelegten Kreditprogramm „Otthon Start“. Zudem sinkt die Nachfrage gegen Jahresende gewöhnlich, heißt es in einer Analyse des Fachportals ingatlan.com.
Für normalisierte Verhältnisse spricht auch, dass die Zahlen nur um 1,5% niedriger liegen als im Oktober 2024. Dahinter verbergen sich jedoch größere Unterschiede, denn in Budapest sank die Nachfrage deutlich (-12%), die in den sonstigen Städten leicht (um 3-5%), in den Gemeinden markant (um 16%) zunahm.
Landesweit erregten Immobilien, die mit dem vergünstigten Kredit finanziert werden können, im Oktober 23% weniger Aufmerksamkeit als noch im September. Die Zahl der neu angebotenen Immobilien sank zum Vormonat um 8% auf 36.000 Objekte. Zumindest im ländlichen Raum wurden dabei so viele Immobilien wie seit anderthalb Jahrzehnten in keinem Oktober mehr offeriert.
Die Experten rechnen mit dem nächsten Boom im Januar-Februar. Dann werden zehntausende Neubauwohnungen auf dem Markt erscheinen, die dank der gelockerten Bestimmungen sogar schon vom Reißbrett mit dem „Otthon Start“-Kredit zum Festzins von 3% „gebucht“ werden können.

Nur als Ergänzung:
Demnächst könnte sich in Budapest das Leben in einer Plattenbauwohnung wie Luxus anfühlen. Nach Angaben von Otthon Centrum (OC) sind die Preise in allen Bezirken zweistellig gestiegen, in einigen sogar um 45% – ironischerweise gilt dies für die billigsten Wohnsiedlungen in Köbanya und Pesterzsebet.
Experten gehen davon aus, dass der Preisanstieg am Immobilienmarkt im Januar weiter anziehen wird. Ein Eigentümer erklärte dazu im Fernsehen, dass seine Wohnung, die er 1996 für 2,5 Millionen HUF gekauft hatte, jetzt rund 60 Millionen HUF kosten könnte (Das Gewicht liegt auf dem Wort “könnte”, denn viele Eigentümer bewerten ihre Immobilien deutlich zu hoch).
Der Preisanstieg ist nicht erst nach der Pandemie explodiert; allein im letzten Jahr gab es starke Anstiege. Viele Investoren haben Anfang dieses Jahres ihre Staatsanleihen umgeschichtet und ihr Kapital in Immobilien investiert, was durch das 3%ige Programm der Regierung für billige Kredite noch weiter angeheizt wurde. OC-Daten zeigen einen schwindelerregenden Preissprung durchschnittlichen Anstieg von 38% in der ganzen Stadt.
Im Juni versprach Ministerpräsident Orban, dass die Preise dank einer Quadratmeterpreisobergrenze nicht steigen würden und Minister Gergely Gulyás hatte zuvor darauf bestanden, dass die Preissteigerungen die Hilfe durch das 3%-Darlehen nicht übersteigen würden. Nach Angaben von Bankmonitor müssen Käufer heute trotz des 3%-Kredits 4-5 Millionen Forint mehr aufnehmen als noch vor einem Jahr. Jozsef Argyelan stellt fest, dass der Durchschnittspreis für eine Plattenwohnung in Budapest heute bei 1,1 Millionen HUF pro Quadratmeter liegt.
Wie im Artikel beschrieben, ist die Nachfrage jedoch landesweit rückläufig. Im September wurden 20% weniger Immobilien gesucht, da die erste Welle des Interesses am Otthon-Start-Programm abgeklungen ist. In Budapest ist die Kaufaktivität geringer als auf dem Land, was wahrscheinlich auf die hohen Preise und die Tatsache zurückzuführen ist, dass viele Wohnungen die 3 %-Kreditkriterien nicht erfüllen. In den kleineren Städten hingegen ist die Nachfrage nach wie vor groß.