Arbeitsmarkt
Erfreuliche Zahlen
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Das Zentralamt für Statistik (KSH) hat vor dem Wochenende erfreuliche Arbeitsmarktdaten vorgestellt. Die Beschäftigtenzahl bewegte sich in Ungarns Volkswirtschaft in den letzten drei Monaten um 4,75 Mio. Personen, mit einem leichten Aufwärtstrend bis zum Juli. Die Beschäftigungsquote liegt aktuell bei 75,1%, wobei die Quote bei den Männern weiter sinkt, bei den Frauen hingegen zunimmt. Das KSH setzt die Zahl der Ungarn auf Auslandsentsendung auf nahezu 110.000 Personen an, die Zahl der ABM-Kräfte sinkt tendenziell weiter und fällt demnächst auf 55.000 Personen.
Die Erwerbslosenquote ist im Zeitraum Mai-Juli auf 4,2%, den niedrigsten Stand seit dem Spätsommer 2023 gefallen. Seit dem Jahreswechsel ist die Quote um einen halben Prozentpunkt gesunken, zum Rekordtief vom Frühling 2022 fehlt aber noch ein ganzer Punkt.
Bei den Arbeitsämtern sind knapp 225.000 Menschen als arbeitslos registriert, von denen ein gutes Drittel (37%) binnen kurzer Zeit vermittelt werden kann, ein anderes gutes Drittel (35%) aber als langzeitarbeitslos gilt. Im Durchschnitt befinden sich diese Ungarn etwas mehr als 9,5 Monate auf Arbeitssuche.
Sie wissen aber schon, wie sehr diese Statistik hinkt. Hier bei uns ist im Moment genau das Gegeteil zu beobachten. Sehr viel Unternehmen bauen zur Zeit Personal und Kapazitäten ab. Das widerspricht dieser Statistik allerdings.
Herr Rieger, Sie wissen schon, dass die Arbeitsmarktdaten nach ILO-Standard erhoben werden. Wer sich ein wenig mit Statistik auskennt, weiß, was er davon halten darf oder kann. (Das ist in D auch nicht besser, ganz im Gegenteil, weil da noch einfallsreicher frisiert wird.)
Die Zahlen der Arbeitsämter sind aber nicht geschätzt, sondern real. Auch wir leben auf dem Lande (Nógrád) und sehen den gleichen Effekt wie Sie, kein Wunder, wenn die Kapazitäten der Industrie nur zu ca. 70% ausgelastet sind. Es gibt im Moment wieder eine Arbeitslosigkeit “hinter den Fabriktoren”, wie das zu Ostzeiten einmal hieß.