Ohne die gute Ernte wäre das Land 2023 in eine tiefere Rezession gefallen. Foto: MTI/ Tibor Katona

Bruttoinlandsprodukt

Enttäuschender Abgang

Am Jahresende hat sich die im Herbst einsetzende Belebung nicht fortgesetzt, das BIP stagnierte.

Nachdem das Zentralamt für Statistik (KSH) im III. Quartal einen saisonal und nach Kalendertagen bereinigten Aufschwung um 0,8% zum Vorquartal messen konnte, blieb für das IV. Quartal nur Stagnation. Ein Nullwachstum gab es nach unbereinigten Daten auch zum Vorjahr. Im Jahresvergleich brachten wenigstens die bereinigten Daten des IV. Quartals ein Plus von 0,4%.

Damit ist Ungarns Wirtschaftsleistung im abgelaufenen Jahr insgesamt nach Rohdaten um 0,9% bzw. bereinigt um 0,8% geschrumpft. Bevor das KSH in drei Wochen detaillierte Angaben präsentiert, verwies es allgemein auf Landwirtschaft, Gesundheitswesen und ITK-Sektor als Wachstumslokomotiven sowie auf Industrie, Bauwesen und Handel als Konjunkturbremsen. Eine Datenrevision des Statistikamtes zeigt zudem, dass Ungarns Wirtschaft über vier Quartale hinweg (ab dem III. Quartal 2022) in Rezession verharrte.

Wirtschaftsminister Márton Nagy sprach in einem ersten Kommentar von „vorübergehenden Effekten“, die den Neustart der Wirtschaft ins Stocken brachten. Neben den schwachen Exportmärkten schob er den Schwarzen Peter der Notenbank zu, die am Jahresende hohe Realzinsen zuließ. Für 2024 halte die Regierung jedoch an ihrem Wachstumsziel von 4% fest.

Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung des Wirtschaftswachstums seit 2010 (Veränderung in %) auf Jahresbasis bzw. zum jeweiligen Vorjahresquartal.

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