Die MTI-Graphik zeigt den Außenhandel für 2020-22 (jeweils Januar-November), nach Exporten, Importen und Saldo (in Mrd. Forint).

Außenhandel

Energiehunger für teure Dollars gestillt

Das Handelsdefizit übertraf im November 1,4 Mrd. Euro. Gegenüber der ersten Schätzung musste das Zentralamt für Statistik (KSH) den negativen Saldo um weitere 130 Mio. Euro anheben.

Dabei konnten die Exporteure das Ausfuhrvolumen zum gleichen Vorjahresmonat um annähernd 10% steigern; wegen der ausgeuferten Energiepreise zogen die Importe aber gleich um 15% an. Batterien stiegen noch vor Pkw zum größten Exportschlager des Landes auf. Im Handel mit der EU wird die Schere immer größer: Ungarn exportiert gleich 78% aller Waren im Binnenmarkt, führt von dort aber nur noch 64% der Güter ein. Der Überschuss nähert sich dementsprechend 1 Mrd. Euro an. Zur gleichen Zeit erhöht sich das Defizit im Handel mit Drittländern, denen Ungarn (in Forint ausgedrückt) kaum mehr Güter verkaufen kann, während es seinen Energiehunger für teure Dollars stillen muss.

Im Zeitraum Januar-November summierten sich die Exportleistungen auf 131,1 Mrd. Euro, die Importe auf 139,2 Mrd. Euro. Das Ausfuhrvolumen nahm im Schnitt dieser elf Monate um 6%, das Einfuhrvolumen um 7% zu. Ein Jahr zuvor befand sich der Handelssaldo noch mit 2 Mrd. Euro im Plus, nun kam ein Minus von 8,1 Mrd. Euro zusammen. Der Forint gab in diesem Zeitraum um 9% gegenüber dem Euro und sogar um 23% zum Dollar nach. Während die Exporteure ihre Preise in Forint ausgedrückt um 23% anheben konnten, steigerten sie ihre Exportleistung bis Ende November um 30,5% auf 51.075 Mrd. Forint. Im Import stiegen die Preise gleich um 32%, der Wert der importierten Güter aber sogar um 41,5% auf 54.285 Mrd. Forint. Daraus ergibt sich zu laufenden Preisen ein Defizit von 3.210 Mrd. Forint.

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