Energie
Energieminister Csaba Lantos (hier auf einer Festveranstaltung zum Nationalfeiertag des 15. März) will weder auf den langfristigen Gasliefervertrag noch auf das Projekt AKW Paks 2 verzichten. Foto: MTI/ Szilárd Koszticsák

Energieminister Csaba Lantos

Kein Verzicht auf russisches Gas

„Für die Versorgungssicherheit des Landes können wir auch weiterhin nicht auf russisches Gas verzichten“, erklärte Energieminister Csaba Lantos in einem Interview.

Versorgung des Landes mit Energie sei sichergestellt, hob der Minister gegenüber dem konservativen Nachrichtenmagazin Mandiner hervor. Europa werde es weiterhin Schwierigkeiten bereiten, den Ausfall der russischen Gasmenge zu kompensieren, die einst 160 Mrd. m3 des Gesamtbedarfs von rund 400 Mrd. m3 abdeckte. Selbst bei einem Verbrauchsrückgang blieben enorme Risiken.

Ungarn hat sich abgesichert

Ungarn habe sich dank Sonderregelungen zu den Energiesanktionen, aber auch mit dem Ausbau der Netzinfrastruktur seit 2010 abgesichert. Flüssiggas biete vor allem den europäischen Ländern mit Meereszugang eine Alternative, Ungarn halte lieber am langfristigen Gasliefervertrag mit Russland fest, das seinen Pflichten zu jeder Zeit nachgekommen sei. Der Energieminister geht von einem zum Sommer hin wieder steigenden Gaspreis an den Börsen aus, hofft aber, dass so drastische Schwankungen wie im Vorjahr der Vergangenheit angehören.

Zum Ausbau der Solarkapazitäten merkte Lantos an, diese Kapazitäten könnten bis 2030 an Stelle der ursprünglich geplanten 6 GWh eher 10-12 GWh erreichen. Weil die Netze nun intensiver auf den Solarstrom vorbereitet werden, könnte die Aussetzung des Netzanschlusses für private Haushalte noch in diesem Jahr aufgehoben werden.

Mehr Strom aus Kernenergie nötig

Neben der Verbreitung von erneuerbarer Energie setzt die Strategie auch auf sog. Energiegemeinschaften, um Stromgewinnung und Verbrauch näher zusammenzuführen. Dessen ungeachtet brauche es mehr ausgleichende Kapazitäten in herkömmlichen Kraftwerken. „Ungarn wird nicht den gleichen Fehler wie Finnland begehen, das sein AKW-Projekt gestoppt hat“, unterstrich der Minister.

16 Antworten auf “Kein Verzicht auf russisches Gas

  1. Das ist Politik für die Interessen der ungarischen Bevölkerung und nicht für die von Oligarchen beherrschten USA.

    Leider sind diese Zusammenhänge den meisten Menschen in Deutschland nicht bewußt, sonst würden sie ihre fremdgesteuerte SPD-Grünen-Regierung, bzw. dessen Hauptakteure Scholz, Habeck und 360-Grad-Lena, deren Agenda ganz offensichtlich darin zu bestehen scheint, die deutsche Wirtschaft ABSICHTLICH zu ruinieren, aus ihren Ämtern entfernen.

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      1. Ich gehe davon aus, dass die Dummheit, genau so wie die Intelligenz, überall auf der Welt etwa gleichmäßig verteilt ist. Es ist einfach eine Frage der Intensität der Propaganda bzw. der Desinformation, der man über einen gewissen Zeitraum hinaus ausgesetzt ist.

        Schon Joseph Goebbels hatte einst gesagt, man muss eine Behauptung nur oft genug und auf allen Kanälen wiederholen, dann wird sie auch geglaubt. Weiter sagte er, dass das in allen politischen Systemen, überall auf der Welt, funktioniert.

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          1. Die Antwort ist ja in der Aussage von Goebbels enthalten.

            Er sagt: Man muss eine Behauptung nur oft genug und auf ALLEN Kanälen wiederholen, dann wird sie auch geglaubt und dass das immer funktioniert.

            Wichtig dabei ist hier der Punkt “auf allen Kanälen”.

            Das beinhaltet, dass es nicht funktioniert, wenn es Kanäle (also Informationsquellen) gibt, die etwas anderes als die gewünschte Behauptung verbreiten. Diese alternativen Kanäle bzw. Informationsquellen müssen nur genügend Verbreitung finden, damit sie auch von ausreichend vielen Menschen wahrgenommen werden.

            Genau das ist unser Problem. Es ist kaum möglich, dem Mainstream der Konzerne genügend Reichweite entgegenzusetzen, um wirklich eine relevante Veränderung der öffentlichen Meinung zu bewirken.

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  2. Diese ganze grüne Politik ist Betrug. Die USA fördert Öl und Gas in Unmengen, genau so Kohle. Die EU ist dumm dreckigen unweltschädlichen Gas aus der USA fur extraorbitante Preise zu importieren, Russland genug Gas und Öl hat. Was für Dreck durch fie Ozeanen unterwegs ist, wie viel Öl/Gas unterwegs in die Ozeane verschwindet.
    Technologien müssen her, um Öl und Gas, Kohle sauberer und effizienter machen.
    Dazu sind die deutsche Ingenieure vermutlich nicht gut genug, oder sie dürfen nicht.

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      1. Victor Orban zeigt uns ja, dass es auch anders geht. Man sollte zumindest meinen, dass die anderen EU-Staaten es Ungarn gleich tun könnten. Sie tun es aber nicht. Die Frage ist, warum?
        Theoretisch gäbe es wenigstens drei Möglichkeiten:
        – Die Entscheidungsträger sind dumm
        – Sie haben Angst vor Konsequenzen (Erpressung über z.B. den Finanzsektor)
        – Sie werden mit Geld gezwungen = bestochen

        Wenn man danach sucht, findet man vielleicht noch weitere Möglichkeiten.

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        1. Die “Entscheidungsträger” sind keine, sondern stehen unter dem Befehl der Multis, die sie bezahlen, und der Marionette US-Regierung. Horst Seehofer gab es im Fernsehen am 20.5.2010 zu: “Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt; und diejenigen, die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden.”

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        2. Wie ich gelesen habe, Orban lernt ständig. Auch jetzt nimmt sich wöchentlich 1 Tag zu lesen .
          Man kann ihn mögen oder nicht. Intellektuell ist er hochaus uber seinen Kollegen. Man kann ihn oder seine Politik nicht in linke oder rechte Schublade stecken. Am ehesten erinnert mich an CSU in de früheren Jahre, als sie noch absolute Mehrheit und Bayern groß und reich gemacht haben. Als die CSU sich an die Roten/Grünen anbiderte, ging Berg runter.

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  3. Da will also die Orban Regierung seit 2010 die Netzinfrastruktur ausgebaut haben und doch wurde beim Solarstrom die Aussetzung des Netzanschlusses für private Haushalte nötig.
    Da fragt man sich schon, was beim Ausbau in den letzten 12 Jahren schief gelaufen sein muss.

    Ansonsten fällt niemandem beim Fidesz wohl etwas anderes ein als: Weiter wie bisher.
    Weiter russisches Gas verbrennen.
    Weiter russische AKWs betreiben.
    Fortschrittlich und zukunftsorientiert ist anders.

    Immerhin soll die Solarkapazität noch stärker ausgebaut werden.
    Sonne gibt´s schließlich reichlich und muss nicht importiert werden.

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    1. Für Sie wiederhole ich es gerne solange, bis auch Sie es begriffen haben.

      Was die Menschen wollen, ist ein zuverlässig funktionierendes System der Energieversorgung.

      Ohne Zwischenspeicher funktioniert es aber nicht. Das gilt für alle regenerativen Energieformen, also auch für Solarstrom.

      Solange es solch ein System nicht gibt, bleibt als beste Möglichkeit übrig, weiter günstiges, hochwertiges Gas aus Russland zu importieren. Würde Deutschland das auch tun, hätten wir kein Energieproblem und die Energiepreise würden nur 1/5 dessen betragen, was wir heute für Strom und Gas in Deutschland bezahlen.

      Aber es kommt ja noch besser. Demnächst will Habeck Kochen und Heizen mit Gas verbieten. Dann wird es eine weitere Preisexplosion geben, die das Land weiter in den Ruin treibt.

      Sicher ist jedenfalls, dass all das kein Zufall sein kann. So blöde ist nicht mal Habeck, dass er nicht genau wüsste, was er da tut.

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