Agrarförderungen
Einzigartige Rückendeckung
Für die Modernisierung von Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie und ländlichem Raum stehen bis 2027 insgesamt 4.300 Mrd. Forint (ca. 11,5 Mrd. Euro) bereit, nachdem die Orbán-Regierung die EU-Beihilfen einzigartig durch eigene Haushaltsmittel auf 80% aufstockt. Dabei geht es um nachhaltige Zielstellungen wie eine autarke Energieversorgung von Gartenbaubetrieben, Tieraufzucht, Silos und Trocknern. Agrarbetriebe ab 10.000 Euro Betriebsvolumen können sich um Digitalisierungsgelder mit einer Förderintensität von 50% (bzw. 60% im Falle von Biohöfen) bewerben, fügte der Agrarminister hinzu.

Talentis Agro verdoppelt Umsätze
Unter anderem für die Schaffung von Kapazitäten in Getreidespeichern flossen seit 2016 bei 1.300 Projekten rund 180 Mrd. Forint an Fördermitteln. Dadurch konnten die Kapazitäten in den Silos landesweit um ein Zehntel auf 22 Mio. t aufgestockt werden. Die 2 Mrd. Forint schwere Investition der Lajta-Hanság Zrt. in Jánossomorja wurde ebenfalls staatlich bezuschusst. Dabei wurden nach Auskunft des CEO der Talentis Agro-Gruppe, Szabolcs Makai, neben den Silos die Technologien der Wertschöpfungskette (z. B. zum Trocknen und Reinigen des Getreides) installiert. Dank zusätzlich angeschaffter Meliorationstechnik können mittlerweile 7.000 ha Agrarflächen der Gruppe systematisch bewässert werden – mittelfristig sollen es 10.000 ha sein. Die Talentis Agro-Gruppe rechnet in diesem Jahr mit knapp 60 Mrd. Forint Umsatzerlösen; das entspricht einer Verdopplung gegenüber 2019.
Mészáros setzt wie gehabt auf Expansion
Orbán-Freund Lőrinc Mészáros, der u. a. ein riesiges Agrarimperium zusammengekauft hat, sprach bei der Übergabe der Investition von „vielen kleinen und Großunternehmen“, die seine Gruppe in den letzten fünf Jahren schlucken konnte – so wie die Lajta-Hanság Zrt. Diesen Kurs wolle er in den nächsten fünf Jahren unverändert fortsetzen, um Pflanzenproduktion und Tierzucht noch effizienter zu gestalten. In welchen Dimensionen er denkt, veranschaulichte der Erfolgsunternehmer am Beispiel der Gallicoop Zrt., die 50 Mrd. Forint in weitere Putenfarmen sowie in einen modernen Schlachthof investieren will.