Industrieproduktion
Ein Sechstel der Leistung eingebüßt
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Wie das Zentralamt für Statistik (KSH) am Donnerstagmorgen informierte, stagnierte die Industrieproduktion im März gegenüber dem identischen Vorjahresmonat. Realistischer ist jedoch das Minus von 5,4%, das nach Arbeitstagen bereinigt entstand, weil in diesem März zwei Arbeitstage mehr zur Verfügung standen. Zusätzlich saisonal bereinigt konnte die Industrie zum Februar um 0,1% zulegen. Noch bevor das KSH die Detailangaben vorstellt, deutete es einen neuen Trend an: Auf der Verliererseite bleibt die Batteriezellfertigung zwar nicht allein, der Fahrzeugbau könnte aber aus dem Jammertal herausgefunden haben. Außerdem halten Elektronik- und Nahrungsmittelindustrie den Motor der ungarischen Industrie am Laufen.
In den ersten drei Monaten brach die Industrieproduktion kumuliert um 4,4% ein. Das ist noch ein wenig dramatischer, als im vergangenen Jahr erlebt (-4%), zeigt aber eine gewisse Erholung gegenüber dem Tiefpunkt vom Februar, als das Minus auf Jahresebene sogar 6,5% erreichte. Seit der letzten starken Phase Ende 2022 hat die Industrie ungefähr ein Sechstel ihres Leistungsvermögens eingebüßt.
Das Wirtschaftsressort machte wie üblich externe Faktoren für die schwachen Zahlen verantwortlich. An erster Stelle wird „die sich in die Länge ziehende Krise“ in Deutschland genannt, die der exportorientierten ungarischen Wirtschaft zu schaffen mache. Während die EU-Zentrale mit ihrer „verfehlten“ Wirtschaftspolitik alles Geld in die Ukraine schütte, wolle Ungarn nunmehr 150 Unternehmen mit Subventionen stärken. Außerdem hofft man auf positive Nebeneffekte des Giga-Infrastrukturprogramms im Volumen von 500 Mrd. Euro, das in Deutschland aufgelegt werden soll. Die einheimischen Mikrobetriebe, Kleinfirmen und Mittelständler erhalten im Rahmen des Sándor-Demján-Programms insgesamt 1.400 Mrd. Forint, wobei regional insbesondere Firmen in der Tiefebene, in Nordungarn und Süd-Transdanubien herausragend unterstützt werden sollen. Derweil erhofft man sich in Budapest Impulse aus den Großprojekten von CATL, BYD, BMW, Semcorp und EcoPro.