Firmensterben
Dramatischer Rückgang über viele Sektoren
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Die Zahl der aktiven Unternehmen in Ungarn sank 2024 auf 505.700, was einem Rückgang um 2,2% zum Vorjahr entspricht. Das schwache Wirtschaftswachstum von unter 1%, bedingt durch fehlende EU-Mittel, schwache Investitionen und ein hohes Zinsumfeld, setzte den Unternehmen stark zu. Zusätzlich belasteten Forint-Schwankungen, die schwache Wirtschaftsleistung des Haupthandelspartners Deutschland sowie Rückgänge in der Automobil- und Batterieproduktion die Geschäftsentwicklung.
Starke Verluste in allen Sektoren
Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete einen Rückgang von 2,8%, was einem Verlust von über tausend Firmen entspricht. Im Baugewerbe sank die Zahl der Unternehmen um 3%, was fast 2.000 Betriebe betrifft. Handel und Kfz-Reparatursektor büßten mehr als 3.000 Unternehmen ein (-2,9%). Verwaltungsdienstleistungen und der Bildungssektor schrumpften jeweils um 2,8%. Die Zahl der Unternehmensgründungen ging 2024 um fast 10% zum Vorjahr zurück, während gleichzeitig über 35.000 Unternehmen (2023: 37.000) ihre Tätigkeit einstellten.
Gemischte Entwicklung bei Insolvenzen
Insgesamt wurden 18.000 Firmen im Rahmen von Insolvenzverfahren geschlossen – Zahlungsunfähigkeit greift wieder um sich. Positiv zu vermerken ist der deutliche Rückgang der Zwangsliquidationen auf unter 6.000, verglichen mit 8.000 im Jahr 2023. Die Zahl der freiwilligen Geschäftsaufgaben sank drastisch von fast 19.000 auf etwa 10.000. Die Zahl der neu eingeleiteten Insolvenzverfahren blieb mit über 15.000 beträchtlich, was einer Quote von 3% entspricht – nur ein leichter Rückgang gegenüber 4% im Vorjahr.
Die meisten Aufgaben im Handel
Besonders betroffen sind das Baugewerbe mit 4.000 und der Handel mit 4.300 zu erwartenden Aufgaben. Auch das verarbeitende Gewerbe steht unter Druck, wo fast eintausend Unternehmen die Insolvenz droht. Der Opten-Firmenfluktuationsindex (CFI) – der das Verhältnis aufgelöster und neu gegründeter Unternehmen zur Gesamtzahl der aktiven Unternehmen misst – lag 2024 bei 12,93%, 0,76 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Die niedrigsten Fluktuationsraten verzeichneten die Komitate Veszprém, Vas und Zala, während Budapest, Jász-Nagykun-Szolnok und Szabolcs-Szatmár-Bereg die höchsten Werte aufwiesen.