E-Handel

Digitale Quittungen kommen

Die Regierung plant, als erstes Land der Welt ein elektronisches Quittungssystem einzuführen.

Der Entwurf einer Verordnung, mit der die Anforderungen für das neue System des elektronischen Handels definiert werden, wurde am Dienstag vom Wirtschaftsministerium veröffentlicht. Diese Innovation könnte großes internationales Interesse wecken. Die sog. „elektronische Geldbörse“ hat das Potenzial, eine nachhaltige Alternative zu Papierbelegen zu werden. Neben mehr Kundenfreundlichkeit soll das System auch den fairen Wettbewerb fördern und die Digitalisierung vorantreiben, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gestärkt wird. Der wirtschaftliche Transparenzeffekt von E-Wallets könnte 10-20 Mrd. Forint (ca. 25-50 Mio. Euro) pro Jahr betragen.

Stufenweise Einführung bis 2026

Die Regierung hatte bereits 2014 das System der Online-Kassen eingeführt. Die zunehmende Digitalisierung hat die Nachfrage nach effizienteren Lösungen verstärkt. Das neue E-Wallet-System wird daher stufenweise eingeführt. Bis 2026 können Unternehmen es freiwillig nutzen, ab der zweiten Jahreshälfte 2026 wird es verpflichtend. Die Regierung erwägt zudem, die digitale Belegmeldepflicht bereits ab dem 1. Juli 2025 verbindlich zu machen. Falls dieser Vorschlag unterstützt wird, könnte die Gesetzesänderung im Frühjahr auf den Weg gebracht werden. Unternehmen wird empfohlen, sich frühzeitig auf das neue System einzustellen.

Erleichterung für KMU

Um kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, entwickelt die Steuer- und Finanzbehörde NAV einen kostenlosen digitalen Quittungsautomaten. Diese Lösung soll Zeit und Kosten sparen, indem sie den Kauf klassischer Quittungsbücher überflüssig macht. Darüber hinaus werden weitere E-Wallet-Lösungen von Marktteilnehmern erwartet, die den Unternehmen eine breitere Auswahl bieten. Durch die Nutzung einer elektronischen Geldbörse entfällt für Unternehmen die Aufbewahrungspflicht für Quittungen, da diese zehn Jahre lang digital archiviert werden.

Transparenz über Ausgaben

Auch Verbraucher profitieren, da alle digitalen Belege in einer App abgerufen, heruntergeladen und organisiert werden können. Dies erleichtert das Rückverfolgen von Ausgaben sowie die Durchsetzung von Garantie- und Gewährleistungsrechten. Für Menschen ohne Smartphone, ältere Bürger oder jene, die eine Papierquittung bevorzugen, gibt es eine Druckoption über die Händler-App. Damit bleibt die klassische Quittung für alle zugänglich. Mit dem E-Wallet-System nimmt Ungarn eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung des Handels ein. Sollte sich das Modell bewähren, könnte es als Blaupause für andere Länder dienen.

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