Bausektor
Die Stunde der Patrioten
Auf der Jahresversammlung des Landesverbandes der Bauunternehmer (ÉVOSZ) am Donnerstag verwies er konkret auf ungarische Arbeitskräfte, das hiesige Ingenieurwissen sowie einheimische Rohstoffe und Technologien, die bei staatlichen Projekten zur Anwendung gelangen sollen. Dabei berief sich der Staatssekretär auf das neue Gesetz zur Regulierung staatlicher Investitionen und das Rahmengesetz für die Bauwirtschaft. Diese Rechtsnormen sollen hauptsächlich dazu dienen, die nationale Souveränität zur Geltung zu bringen. „Wie zahlreiche westliche Beispiele zeigen, ist eine patriotische, protektionistische Wirtschaftspolitik auch im Rahmen der EU-Mitgliedschaft möglich“, fügte Csepreghy hinzu.
Wer baut in Deutschland?
Einheimische Baufirmen in Position zu bringen richte sich nicht gegen den Wettbewerbsmarkt, es soll mittels Programmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowie Regularien gelingen. „Es kommt in der Praxis nicht häufig vor, dass Infrastrukturprojekte in Deutschland, Frankreich oder Österreich durch Firmen aus Polen oder Ungarn realisiert werden.“ Weil die Bauwirtschaft heute zu 80% auf Importen basiere, fließe ein erheblicher Teil der für die Projekte gewährten EU-Gelder ohne große Umwege in die Geberländer zurück. Die fünfte Orbán-Regierung habe sich 32 Jahre nach der Wende die Zielstellung gesetzt, dieser Tendenz ein Ende zu bereiten.
Auftragseingang wirkt bedrohlich
ÉVOSZ-Präsident László Koji bezeichnete das zu Ende gehende als das schwerste der letzten fünf Jahre. Neben den steigenden Preisen und dem schwachen Forint hatte die Branche auch mit Störungen in den Lieferketten schwer zu kämpfen. Dennoch dürfte die Bauleistung im Realwert um 3-4% zunehmen, zu laufenden Preisen um gut und gerne 20%. Die Tendenzen beim Auftragseingang seien jedoch bedrohlich, weil sie den Schatten eines Rückgangs des Bauvolumens um 20-25% für 2023 vorauswerfen.

Eigentlich müsste der schwache Forint der ungarischen Bauindustrie einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Bei den einheimischen EU-geförderten Bauprojekten ist der schwache Forint wiederum kein so großes Problem, da die Förderung in Euro erfolgt.
Hatten die 4 vorherigen Orban-Regierung denn geschlafen?
Ist da vielleicht vor allem die Korruption der Sand im Getreibe der ungarischen Bauwirtschaft?
Wenn die Zahlen heute so bedrohlich sind, dann liegt dies ja wohl an der Wirtschaftspolitik der 5.Orban-Regierungen und deren 4 Vorgängern.
Es sind nicht die aktuellen Zahlen “bedrohlich”, lediglich von den Tendenzen war die Rede. Was das nun gleich wieder mit fünf (!) Regierungen zu tun haben soll…