Die MTI-Graphik zeigt die Entwicklung der monatlichen Nettodurchschnittslöhne seit 2005, im Wettbewerbssektor (rot) bzw. im öffentlichen Dienst (Angaben in Forint).

Lohnzuwächse

Die Dynamik nimmt ab

Trotz sinkender Inflation lagen die Reallöhne im Juli noch immer um 2% unter Vorjahresniveau.

Das Zentralamt für Statistik (KSH) stellte am Montag die Daten zur Lohnentwicklung im Juli vor. Der Lohnanstieg verlangsamte sich im Jahresvergleich weiter um einen Prozentpunkt auf 15%, der „regelmäßige“ Bruttolohn – ohne Prämien und Sonderzahlungen – wurde auf gut 525.000 Forint monatlich geschätzt. Ohne jegliche Vergünstigungen verbleiben netto 370.000 Forint in der Lohntüte. Der realistischere Medianwert erreichte derweil netto 310.000 Forint. In Landwirtschaft, Bauwesen und Gastgewerbe werden diese Löhne offiziell nicht erreicht – freilich zahlen genau diese Branchen parallel das meiste Geld schwarz aus.

Wirtschaftsminister Márton Nagy äußerte kürzlich die Zuversicht, dass die Reallöhne angesichts einer drastisch fallenden Inflationsrate ab August nicht länger sinken. Von der Kaufkraftkorrektur wird nach seiner Ansicht ein wichtiger Impuls für den Aufschwung der Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf ausgehen.

Im Gesamtjahr werden die Reallöhne aber auf das Niveau von 2020/21 zurückfallen. Zuletzt mussten die Ungarn 2012 deutliche Lohneinbußen hinnehmen, damals aber gepaart mit einer im Vergleich zu heute gemäßigten Inflationsrate um 5%.

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