Wirtschaftswachstum
Deutscher Strich durch die Rechnung
„Ab dem kommenden Jahr können wir ein BIP-Wachstum von 3-6% erreichen, gepaart mit einer rasanten Lohnkonvergenz als wichtige Zielstellung der neuen Wirtschaftspolitik dieser Regierung“, sagte Márton Nagy bei einer Veranstaltung am Freitag in Budapest. Im laufenden Jahr hätten der Sinkflug der deutschen Wirtschaft und die überraschend hartnäckige Kaufzurückhaltung den Planern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb dürfte die Wirtschaft auch im III. Quartal kaum gewachsen sein, woraufhin im IV. Quartal aber bereits ein Plus um 1-2% erwartet wird.
Ab 2025 gehe es dann jedoch dynamisch aufwärts, was auch notwendig sei, um den Mindestlohn bis 2028 auf 1.000 Euro und den durchschnittlichen Bruttolohn auf 1 Mio. Forint im Monat anzuheben. Nagy gab konkret vor, der Mindestlohn sollte bis 2027 auf 50% des regelmäßigen Bruttolohns steigen, von heute 266.800 Forint auf dann 374.800 Forint. Ab dem 1. Januar 2028 würde der Mindestlohn exakt 419.815 Forint erreichen, was laut Minister „mehr als 1.000 Euro“ seien. Der durchschnittliche Bruttolohn würde zur gleichen Zeit von heute 651.150 Forint auf 878.500 Forint in 2027 bzw. mehr als 970.000 Forint in 2028 steigen.
Neben diesen erstaunlich detaillierten Vorstellungen erklärte Nagy, diese Lohnkonvergenz müsse auf einer dreijährigen Übereinkunft der Sozialpartner basieren und werde dadurch flankiert, dass die Regierung ein vergünstigtes Darlehen für Arbeitnehmer einführt, die Steuervergünstigungen für Familien verdoppelt und die Inflation niedrig hält. Des Weiteren soll die Beschäftigungsquote von heute bereits 81,4% mittels aktiver Arbeitsmarktpolitik weiter auf 85% hochgeschraubt werden.
