Konjunkturindex
Desillusionierte Verbraucher
Der Konjunkturindex verbesserte sich im Ergebnis leicht auf -16,1 Punkte, den zweitbesten Wert im laufenden Jahr nach -13,8 Punkten im März. Das lag aber ausschließlich an einer Korrektur des Geschäftsklimaindex um drei Punkte auf -4,7 Punkte. Dass dieser nicht noch stärker aufwerten konnte, liegt an der momentan extrem pessimistischen Stimmung im Baugewerbe. Noch schlechter in ihrer Haut fühlten sich die Baufirmen vor gut drei Jahren, als die erste Notstandslage als Antwort auf das Corona-Virus das öffentliche Leben praktisch zum Stillstand brachte. Besonders kritisch sehen die Akteure dieser Branche die Auftragsentwicklung.
Dass sich das Geschäftsklima weiter im Minus befindet, hat an zweiter Stelle mit dem Handel zu tun. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass die Stimmung in dieser Branche besser als in den letzten acht Monaten ist. Hier verbessert sich vor allem die Beurteilung der Aussichten. Mit Ausnahme des Bauwesens übersteigt in allen Wirtschaftszweigen die Bereitschaft zu Neueinstellungen die Quote jener Unternehmen, wo noch immer Entlassungen auf der Tagesordnung stehen.
Der Konsumklimaindex (aktuell -48,5 Punkte) bewegt sich seit nunmehr einem Jahr in extremen Tiefen. Das absolute Tief wurde im vorigen Oktober gemessen (-57,3 Punkte), ein Zwischenhoch im März bei -43,8 Punkten. Die Bevölkerung realisiert momentan, dass sich ihr finanzieller Spielraum in den nächsten Monaten (dramatisch) einengen wird. Die Angst vor Inflation und Arbeitslosigkeit hält sich auf hohem Niveau.