Immobilien

Der Markt boomt 

Der Immobilienmarkt verzeichnet einen außergewöhnlich starken Jahresauftakt mit steigenden Transaktionszahlen und neuen Preisrekorden.

In den ersten beiden Monaten 2025 war ein Nachfragewachstum zu verzeichnen und auch im März trat die befürchtete Trendwende noch nicht ein. Es wurden schätzungsweise 12.200 Verkäufe registriert – 7% mehr als im Vormonat und 10% mehr als im März 2024. Die Experten von Duna House erwarten, dass die steigenden Preise in den kommenden Monaten zu einem Nachfragerückgang führen werden.

Neubauten so teuer wie noch nie

In Budapest liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für neue Wohnungen bei mehr als 1,6 Mio. Forint (ca. 3.900 Euro). Der 2. Stadtbezirk ist mit mehr als 3 Mio. Forint pro Quadratmeter am teuersten. Erstmals werden in keinem Budapester Bezirk mehr neue Wohnungen zu Quadratmeterpreisen unter 1 Mio. Forint angeboten. Dennoch wurden zwei Drittel der ausgeschriebenen Wohnungen nahezu sofort verkauft. In der Hauptstadt erfolgten fast 45% der Käufe zu Anlagezwecken, während in ländlichen Gebieten jede dritte Transaktion eine Investition war. Erstkäufer gaben in der Hauptstadt durchschnittlich 67 Mio. Forint aus, auf dem Land 38,7 Mio. Forint.

Große Wohnungen stärker gefragt

Die Nachfrage nach größeren Wohnungen mit Wohnflächen ab 80 m2 stieg weiter an, während die Transaktionen in der Kategorie 40-60 m2 zurückgingen. Die durchschnittliche Verkaufszeit betrug landesweit etwa 2-3 Monate für Plattenbauwohnungen und 4 Monate für Wohnungen in der klassischen Massivbauweise.

Laut Credipass wurden im März 2025 Wohnbaukredite in Höhe von 125 Mrd. Forint aufgenommen – ein Anstieg von 28% zum Vorjahr. Die durchschnittliche Kredithöhe erreichte 31,5 Mio. Forint in Budapest und 21-22 Mio. Forint im ländlichen Raum.

2 Antworten auf “Der Markt boomt 

  1. Wenn man die Nachfrage erhöht (zB durch Geld vom Staat für bestimmte soziale Gruppen) ohne gleichzeitig das Angebot zu erhöhen, leitet man eine tragische Entwicklung ein. Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum und durch die extremen Bau- und Grundstückspreise entsteht riesiger Frust. So ist das hier. Verschärft wird das ganze noch durch die Nachfrage von Ausländern.
    An solchen Entwicklungen scheitern und stürzen Regierungen.

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  2. “In der Hauptstadt erfolgten fast 45% der Käufe zu Anlagezwecken, während in ländlichen Gebieten jede dritte Transaktion eine Investition war.” Diese Feststellung deutet darauf hin, dass hier Spekulanten am Werk sind, die Budapest wahrscheinlich als Boomtown betrachten und die Zukunft Ungarns insgesamt positiv einschätzen. Wenn Unternehmen wie Mercedes oder Bosch ihr Engagement in Deutschland ab- und in Ungarn ausbauen, bringen sie sicher auch einen Teil ihrer Fachkräfte mit, die dann die Wohnungsnachfrage weiter erhöhen. Marktwirtschaftliche Reaktion wäre, dass verstärkt gebaut und saniert wird, wovon die Volkswirtschaft zusätzlich profitieren könnte.

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