Wohnungsbau
Der Durchbruch lässt auf sich warten
Am Mittwoch legte das Zentralamt für Statistik (KSH) die Zahlen des Wohnungsbaus für das Gesamtjahr 2022 vor. Der Neubau lag am Ende mit 20.540 Einheiten nur um 3,2% über Vorjahresniveau. Im Herbst verzeichnete das Segment noch ein Plus von 7,7%, doch die Übergabe von 7.300 Wohnungen im IV. Quartal 2021 ließ sich nicht wiederholen: Mit 6.900 Übergaben verzeichnete die Branche das schwächste Jahresende seit langem. Das IV. Quartal ist grundsätzlich das stärkste, zum Vergleich wurden 2019 vor Jahresende knapp 11.000 Wohnungen, 2020 sogar spektakuläre 15.500 Wohnungen übergeben.
Boom auf dem Lande
Budapest hielt trotz eines Rückgangs bei den Neubauten um 6% mit gut 6.600 Wohnungen noch immer den Hauptanteil. In kleineren Städten wurden etwas mehr als 5.000 Wohnungen (-4%) übergeben, in den Komitatsstädten rund 4.650 Wohnungen. Das entspricht einem Anstieg um ein gutes Zehntel gegenüber 2021, den die wichtigsten Städte des Landes neben Budapest aber auch benötigten, um den „Angriff“ der Gemeinden abzuwehren. Auf dem Lande kam es nämlich zu einem kleinen Boom: Beinahe ein Viertel mehr Wohnungen als 2021 wurden bezugsfertig, insgesamt knapp 4.250.
Enormer Zuzug in der Südlichen Tiefebene
Abgesehen von der Hauptstadt und ihrem Umland konnten alle Regionen einen Zuzug verzeichnen; in der Südlichen Tiefebene wurden gleiche 30% mehr Wohnungen übergeben. Der Anteil von Firmen am Wohnungsbau fiel weiter auf 60% zurück, beinahe die Hälfte der neuen Wohnungen entstand nun wieder in Einfamilienhäusern. In diesem Kontext legten auch die Wohnflächen erneut markant, um 5,5 auf 96 m2 zu.
Einfamilienhaus wird wieder dominant
Die Zahl der neu erteilten Baugenehmigungen stieg unterdessen um 17% auf 35.000 Einheiten. In Wirklichkeit waren diese überall im Lande rückläufig, allein Budapest verzeichnete hier einen Anstieg auf das Zweieinhalbfache oder 13.400 Baugenehmigungen. Wie viele davon inmitten der Wirtschaftskrise letztlich realisiert werden, sei dahingestellt. Die ohnehin gegebene „Kopflastigkeit“ der Baubranche bezüglich der Hauptstadt wird aber ganz sicher weiter zunehmen. Als einzige Region hält West-Transdanubien mit 14% mehr Baugenehmigungen noch mit. Bei der Zahl der theoretisch in den nächsten Monaten und Jahren entstehenden Wohngebäude hält das Einfamilienhaus einen Anteil von gut drei Vierteln.
