Arbeitsmarkt
Den Zenit überschritten
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Im Frühjahr egalisierte die Erwerbslosenquote den historischen Tiefpunkt des Nachwende-Ungarns auf 3,2%. Seither steigt diese Quote systematisch an und erreichte im Zeitraum September-November 3,8%. So viele Erwerbslose schätzte das Zentralamt für Statistik (KSH) letztmalig zu Jahresbeginn 2022. Aktuell werden wieder mehr Frauen und ältere Arbeitnehmer (über 55 Jahren) arbeitslos. Beinahe jede dritte Person auf Arbeitssuche gilt als langzeitarbeitslos, die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit beträgt neun Monate. Bei den Arbeitsämtern waren Ende November 234.000 Personen als arbeitslos registriert, noch immer ca. 8.000 weniger, als ein Jahr zuvor.
Die Beschäftigungsquote stagniert seit dem Sommer auf hohem Niveau, hat den Zenit bei 74,7% aber womöglich bereits überschritten. Noch zählt die Volkswirtschaft etwas mehr als 4,7 Mio. Vollzeitbeschäftigte, zieht man die arbeitenden Rentner ab, sind es freilich weniger als 4,6 Mio. Personen. Die Zahl der ABM-Kräfte nimmt rapide ab; im Zeitraum September-November waren es noch 70.000 Personen. Ähnlich dynamisch nimmt die Zahl der Ungarn auf Auslandsentsendung zu, nämlich im Jahresvergleich um gut 15.000 auf annähernd 100.000 Personen. Bei den Männern erreicht die Beschäftigungsquote 79%, bei den Frauen 70%. Wirtschaftlich am aktivsten sind verständlicherweise Menschen zwischen 25 und 55 Jahren, mit einer herausragenden Beschäftigungsquote von 88%.
