Steuerkonferenz
Das vielbeachtete Modell Ungarns
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Nach Ansicht von Mihály Varga bilde dies eine gute Basis für den nächsten Konjunkturzyklus, während gleichzeitig die Künstliche Intelligenz (KI) ein neues Zeitalter auch im Steuerwesen einleite. Der Finanzminister ergriff auf der Plenarsitzung der Fachkonferenz „Tax Administration European Union Summit“ das Wort, auf der die Leiter der Steuerverwaltungen der EU-Mitgliedstaaten zusammenkamen.
Die Nationale Steuer- und Zollbehörde (NAV) gehe bei der Digitalisierung voran, was Varga an Beispielen wie dem elektronischen Kontrollsystem für Straßenfrachten (EKÁER), der Online-Rechnungstellung sowie daran festmachte, dass die NAV heute bereits regelmäßig die jährlichen Steuererklärungen für mehrere Millionen Steuerzahler übernehme.
Die nationalkonservative Regierung habe ab 2010 die Arbeitsgesellschaft propagiert und eine daran angepasste Steuerpolitik ausgestaltet. In diesem Sinne wurden die Steuern auf Arbeit drastisch gesenkt, Körperschaftsteuer und Einkommensteuer gehören heute zu den niedrigsten weltweit. Gleichzeitig gelang eine vielbeachtete Zurückdrängung der Schattenwirtschaft, die sog. Umsatzsteuerlücke wurde von 22% auf beinahe 4% gedrückt. Parallel dazu konnte die Steuerquote von 40 auf weniger als 35% am BIP gesenkt werden, den drittbesten Wert in der EU. Bei der unabhängigen „Tax Foundation“ belegt Ungarn unter 38 OECD-Staaten den 7. Platz.
Der Finanzminister erinnerte daran, dass sich die zu Ende gehende ungarische Ratspräsidentschaft für eine neue Steuerübereinkunft der EU stark gemacht habe, mit vereinfachten Steuerregeln im Binnenmarkt, einem intensiveren Datenfluss, effizienteren Kontrollen sowie der Einbeziehung der großen digitalen Plattformen als Steuerzahler.