Industrieproduktion
Chemie liegt am Boden
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Das Zentralamt für Statistik (KSH) hat wie gewohnt die Zahlen der ersten Schätzung zur Entwicklung der Industrieproduktion bestätigt: Im Juli fiel der Ausstoß gegenüber dem Vorjahr um 2,6%, nach Arbeitstagen bereinigt noch immer um 2,5% zurück. Saisonal und nach Arbeitstagen bereinigt legte die Produktion derweil gegenüber dem Monat Juni um 2,8% zu.
Die nun vorgelegten detaillierten Angaben des KSH zeigen, dass das Exportvolumen der Industrie den Vorjahreswert um 2,2% verfehlte, während der Inlandsabsatz gleich um 11% abstürzte. Unterdessen boomt die Automobilindustrie, die mit einem Anteil von 28% am verarbeitenden Gewerbe die mit Abstand schwergewichtigste Branche innerhalb der ungarischen Industrielandschaft darstellt. (Nahrungsmittelindustrie und Batteriefertigung bringen es auf den Plätzen zusammengenommen nur auf 24,5% Anteile.) Die Automobilbranche konnte ihre Produktion im Juli zum Vorjahr um 14,5%, ihre Exporte sogar um 16% ausweiten, wobei die Automobilwerke für sich genommen gar ein Fünftel mehr Volumen fabrizierten. Die Nahrungsmittelindustrie (-9,3%) leidet derweil, wo mit Ausnahme von Teigwaren immer weniger Lebensmittelprodukte hergestellt bzw. Fleisch und Fisch aufgearbeitet werden. Innerhalb der drittgrößten Industriebranche nahm die Batteriezellfertigung um ein Viertel zu, die Fertigung von Elektromotoren aber überraschend um 8% ab.
Der Auftragseingang der Industrie lag im Juli um 4,5%, im Exportgeschäft sogar um 5% unter Vorjahresniveau. Damit hat sich das noch immer vorhandene Plus in den Auftragsbüchern bis Monatsende auf unter 7% verringert.
Im Zeitraum Januar-Juli fiel die Industrieproduktion insgesamt um 4,5% zurück. Der Rückfall beschränkte sich auf den Außenmärkten auf 0,5%, erreichte im Inlandsabsatz aber deftige 16,5%. Gleich acht von 13 Industriezweigen liegen im Minus, darunter schrumpfte die Chemie im Jahresvergleich um nahezu ein Viertel. Die Automobilindustrie legte derweil in den ersten sieben Monaten um durchschnittlich 14,5%, die Batteriefertigung sogar um 19% zu.