Fotos: Facebook/ Gergely Karácsony

Geothermie

Budapest nutzt Erdwärme

Mit einem neuen Projekt zur verstärkten Nutzung geothermischer Energie verbessert Budapest die Nachhaltigkeit seines Fernwärmenetzes im Stadtteil Zugló.

Eine nachhaltige Energienutzung sei notwendig, um die Grundlagen für die langfristige Zukunft der Fernwärme zu schaffen, betonte OB Gergely Karácsony (M. r.) bei der Eröffnungsveranstaltung des Projekts „Geothermisches Fernwärmeprojekt Zugló“ am Mittwoch in Budapest. Das Hauptziel des 805 Mio. Forint (etwa 2 Mio. Euro) teuren Projekts ist die Verbesserung der Umweltverträglichkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit der Fernwärmeversorgung durch die Einbindung geothermischer Energie. Die Maßnahme wird von der ungarischen Regierung und den Stadtwerken Budapest, die Mittel aus dem Schweizer Fonds investieren, kofinanziert. Durch die Verbesserungen wird die geothermische Energieerzeugung um 31.800 GJ pro Jahr gegenüber dem Ausgangswert steigen.

Luftqualität verbessern

Nach Aussage von Karácsony muss viel getan werden, um die Luft in der Hauptstadt zu verbessern, denn die Luftqualität wird vor allem durch veraltete Heiztechniken beeinträchtigt. Mehr als 240.000 Haushalte sind bereits an das Fernwärmenetz angeschlossen. Auch zahlreiche Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen nutzen diese besonders umweltschonende Energiequelle. Budapest verfügt über ein großes Reservoir an geothermischer Energie und strebt an, diese Energiequelle in den kommenden Jahren verstärkt für die Fernheizung zu nutzen. Damit will sich die Stadt von Abhängigkeiten lösen, die sowohl aus klimatischer als auch aus sicherheitspolitischer Sicht langfristig nicht tragbar sind.

Schweizer Unterstützung

Karácsony betonte, dass die Nutzung ungarischer Energiequellen an Stelle von russischem Erdgas die Souveränität des Landes schütze. Der Schweizer Botschafter in Budapest, Jean-Francois Paroz (l.), erklärte, dass das Programm „Geothermische Energiequellen für Fern- und Stadtheizungen“ im Rahmen des schweizerisch-ungarischen Kooperationsprogramms Ende letzten Jahres gestartet wurde. Solche Programme fördern die nachhaltige Entwicklung der Partnerländer und verbessern die Umweltqualität sowie das soziale Leben.

Im Rahmen des Energieprogramms werden Initiativen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Nutzung der erneuerbaren geothermischen Energie mit insgesamt gut 11,9 Mio. Schweizer Franken gefördert. Dabei werden 11 Ortschaften unterstützt, darunter auch Budapest, das rund 1,9 Mio. Schweizer Franken erhält. Der Antrag der Hauptstadt zeigt beispielhaft das Ziel, die Effizienz der Fernwärme durch die Integration der Geothermie zu steigern. Im Zeitraum 2022 bis 2029 werden zehn Finanzhilfen mit einem Gesamtbeitrag des Schweizer Fonds von 103 Mio. Schweizer Franken umgesetzt.

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