20 Jahre Széchenyi-Karte
Breite Schicht an ungarischen Unternehmern nötig
Orbán verwies darauf, dass Ungarn ohne umfangreiche ausländische Investitionen kein erfolgreiches Land sein kann, dass aber auch eine breite, starke einheimische Unternehmerschicht notwendig ist. Aus diesem Grund werden die KMU im nächsten Jahr mit 290 Mrd. Forint aus dem Staatshaushalt unterstützt, nach 130 Mrd. Forint in diesem Jahr. Zusätzlich erhalten energieintensive KMU 220 Mrd. Forint.
Erfolgreiche Wirtschaft durch rechtzeitig handelnden Staat
Orbán wiederholte, dass die Sanktionen der Wirtschaft geschadet haben. Er sei jedoch zuversichtlich, dass Ungarn die Rezession vermeiden kann, dass die Inflation im nächsten Jahr in den einstelligen Bereich zurückkehrt und dass die Familien vor den Herausforderungen geschützt werden können. Er fügte hinzu, dass dies auch ein Eingreifen des Staates erfordert, da in Krisenzeiten die „unsichtbare Hand des freien Marktes harte Schläge austeilt“. Das Wachstumspotenzial Europas nimmt rapide ab. Früher oder später wird ein neues Wirtschaftsmodell erforderlich sein. Orbán glaubt nicht, dass der Markt heilig und unantastbar ist. Der Markt hat zwar seine eigenen Gesetze, dennoch bedarf es möglicherweise staatlicher Intervention. „Wir stehen vor einem Jahr, in dem die ungarische Wirtschaft ohne einen starken, rechtzeitig und richtig handelnden Staat nicht erfolgreich sein wird.“

„Wir stehen mit dem Rücken an der Wand“
Derzeit erfolgen Modifizierungen am bereits abgesegneten Staatshaushalt 2023, denn seit dem Sommer hat sich viel ereignet. „Wir können uns nicht auf andere verlassen, also müssen wir unseren eigenen Rettungsring für unsere Wirtschaft schaffen.“ Zu den laufenden Verhandlungen über den Mindestlohn für 2023 erwähnte Orbán, manche hätten angeregt, die SV-Beiträge zu senken, weil Unternehmen dann leichter Löhne anheben könnten. Leider sei dies nicht möglich, denn Ungarn „steht bereits mit dem Rücken zur Wand. Jeder freie Forint muss in den Sonderfonds zum Schutz der niedrigen Energiekosten fließen“, betonte Orbán nachdrücklich. Die Energierechnung des Landes wird im nächsten Jahr um rund 10 Mrd. Euro steigen, die ungarische Wirtschaft wird also 4.000 Mrd. Forint verlieren.
Eines der erfolgreichsten Instrumente
Die 20-jährige Geschichte der Széchenyi-Karte hat bewiesen, dass sie eines der erfolgreichsten Instrumente zur wirtschaftlichen Entwicklung ist und eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des KMU-Sektors spielt, erklärte László Krisán, CEO der KAVOSZ Zrt., die das Programm koordiniert. Bislang wurden ca. 430.000 Kreditanträge über das Programm bewilligt, die Kreditausreichungen im Gesamtvolumen von 5.700 Mrd. Forint auslösten.


Eine breite, starke einheimische Unternehmerschicht?
Wie z.B. die freien, ungarischen Tankstellenbetreiber?