Die MTI-Graphik zeigt die Zahl der Baugenehmigungen und der Neubauten, gegliedert nach Budapest, Komitatsstädten, Sonstigen Städten und Gemeinden (Januar-September 2025/24).

Wohnungsbau

Boom am Balaton

Es werden immer weniger Neubauwohnungen übergeben; im Zeitraum Januar-September ergab sich wieder ein Rückgang um ein Siebtel zum Vorjahr.

Das Zentralamt für Statistik (KSH) verweist auf 7.490 Wohnungsübergaben für die ersten neun Monate des Jahres 2025. Das sind erneut 14% weniger, als vor Jahresfrist gebaut wurden. In den Komitatshauptstädten brach der Wohnungsbau sogar um ein Drittel ein, im dominanten Budapest ging ein Zehntel des Volumens verloren. Noch dazu konzentriert sich der Neubau in der Hauptstadt auf die drei Stadtbezirke 8, 9 und 11. Neben Budapest wurden auffallend viele Wohnungen in Siófok, Kecskemét, Keszthely und Balatonszemes gebaut – in der TOP5 finden sich also drei Balaton-Städte!

In der Agglomeration und in Süd-Transdanubien stagnierte die Zahl der übergebenen Wohnungen, in der Südlichen Tiefebene (-30%) und in Mittel-Transdanubien (-40%) brach der Markt ein.

Der Anteil privater Bauherren sank auf 35%, Bauprojekte für den Eigenbedarf auf ein Drittel, die durchschnittliche Wohnfläche im Einklang damit auf 94,5 m2. Die in der Hauptstadt erbauten Neubauwohnungen weisen im Schnitt 67,5 m2 auf.

Niedergang scheint überwunden

Bei den neu erteilten Baugenehmigungen scheint der Niedergang, der Mitte 2022 einsetzte und bis Ende 2023 selbst noch den Absturz aus der Zeit der Corona-Pandemie übertraf, nun endgültig überwunden. Rund 19.950 angemeldete Wohnungsbauprojekte zeigen eine im Jahresvergleich um 37% gestiegene Baulust an. Der neue Schub kommt eindeutig aus der Hauptstadt (+130%) und den Komitatsstädten (+45%). In Budapest wurden binnen neun Monaten 7.800 Genehmigungen erteilt, von denen sich drei Viertel auf vier Bezirke verteilen: Allein im 11. Bezirk könnten demnächst 3.400 Neubauwohnungen entstehen, im 13. Bezirk mehr als 1.500 Wohneinheiten. Als Aufsteiger gelten der 10. und der 15. Bezirk, wo zusammengenommen ebenfalls mehr als 1.000 Wohnungen auf den Markt kommen könnten.

Außerhalb von Budapest ragen Debrecen und Szeged (mit jeweils mehr als 750 Baugenehmigungen) sowie Székesfehérvár und Győr (je 400+) heraus. In der Region der Südlichen Tiefebene haben sich die erteilten Genehmigungen gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt, der Nordosten des Landes bleibt vom erhofften Bauboom aber offenbar verschont. Dabei sei angemerkt, dass die Effekte des im September neu aufgelegten Kreditprogramms „Otthon Start“ frühestens in der Jahresendstatistik Niederschlag finden können.

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