Eigentumswohnungen an einem Stadtpark in Debrecen – im Besitz einer Wohnung gilt ein Ungar schon als „reich“. Foto: MTI/ Zsolt Czeglédi

Lebensniveau

Bis 2021 ging es zügig aufwärts

Ein typischer ungarischer Haushalt verfügte 2021 über ein Bruttoeinkommen pro Kopf von gut 2,4 Mio. Forint, Singlehaushalte brachten es auf mehr als 2,9 Mio. Forint. Ungefähr ein Fünftel der Bevölkerung war dem Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt.

Diese Zahlen finden sich in einer Publikation des Zentralamtes für Statistik (KSH), das wichtige Eckdaten zum Lebensniveau der ungarischen Haushalte in mehreren Dutzend Graphiken aufbereitete. Demnach lag das jährliche Einkommen pro Kopf in einem durchschnittlichen Haushalt im vergangenen Jahr bei 1,9 Mio. Forint netto. Während die Einkommen um mehr als 8,5% stiegen, beschränkte sich der Realzuwachs auf 3,5%. Seit 2015 nahmen die Einkommen hierzulande allerdings sogar um 40% zu – in der jetzigen Wirtschaftskrise ist es mit diesem Aufwärtstrend vorläufig vorbei.

Singles und Akademiker vorn

Die Jahreseinkommen streuten 2021 zwischen brutto 1,1 Mio. und 4,9 Mio. Forint im unteren und oberen Fünftel der Gesellschaft. Den Landesdurchschnitt übertreffen neben den Singles noch die kinderlosen Haushalte, finanziell am schlechtesten gestellt sind kinderreiche Familien und Alleinerziehende. In Haushalten von Akademikern erreicht das Jahreseinkommen 3,3 Mio. Forint brutto, Rentner liegen mit gut 2 Mio. Forint noch weit vor Arbeitslosen (1,4 Mio. Forint).

In Budapest liegt das Einkommen pro Kopf mit annähernd 3,2 Mio. Forint um nahezu ein Drittel höher, als im landesweiten Durchschnitt. Im Landeswesten werden knapp 2,5 Mio. Forint erreicht, im „Armenhaus“ Nordungarn 2,1 Mio. Forint. Obendrein sinken die Arbeitseinkünfte dort auf 70% am Gesamteinkommen.

Mit netto 150.000 Forint monatlich gut über die Runden

Die Ärmsten kamen laut KSH übrigens mit netto 150.000 Forint monatlich anständig über die Runden und sahen sich erst bei 80.000 Forint am Rande ihrer Möglichkeiten. Die Reichen empfinden schon 250.000 Forint pro Kopf als normal, verfügen tatsächlich aber im Schnitt über mehr als 300.000 Forint und fühlen sich ab 550.000 Forint richtig wohl. Das pro Haushalt angehäufte Nettovermögen setzte das KSH derweil mit durchschnittlich 36,7 Mio. Forint an. Gegenüber 2017 entspricht dies einer Steigerung um die Hälfte, die hauptsächlich durch die Wertzunahmen von Immobilien erklärt werden kann.

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