Am Mittwochmorgen tagte im Karmeliterkloster der Dürrekrisenstab unter Leitung von Ministerpräsident Viktor Orbán (M. r.), mit dem Agrarstaatssekretär Imre Hubai (M. l.). Foto: MTI/ Zoltán Fischer

Agrarflächen

Bewässerung zum Nulltarif

Die Regierung stellt ausreichend Wasser für die Landwirte bereit, um ihre Anbauflächen in der Dürre zu bewässern.

Diese Aussage des Ministerpräsidenten bekräftigte am Mittwoch auch der Staatssekretär des Agrarministeriums. Imre Hubai hatte am Morgen an der Sitzung des Dürrekrisenstabs im Karmeliterkloster auf der Burg teilgenommen, von der Ministerpräsident Viktor Orbán die kämpferische Botschaft verkündete: „Die EU-Kommission will nicht zulassen, dass wir den Landwirten das Wasser kostenlos zur Verfügung stellen. Wir halten stand, was die Bürokraten in Brüssel auch immer denken mögen!“ Hubai, der Agrarminister István Nagy bei den Beratungen vertrat, sagte auf einer Pressekonferenz im Anschluss, die Getreideernte werde in diesem Jahr zufriedenstellend ausfallen – es werde keinen Mangel an Brotgetreide geben. Die Hektarerträge erreichen 5,6 t bei Gerste und voraussichtlich 4,8 t bei Weizen sowie 2,2 t bei Raps.

Einmalig in der EU?

Um die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit abzufedern, habe die Regierung den Landwirten Wasser für die Anbauflächen zur Verfügung gestellt. Dafür wurden im Frühjahr 4,7 Mrd. Forint lockergemacht, um dringende Maßnahmen etwa zum Umleiten von Regenwasser in Rückhaltebecken, Flüsse und Kanäle zu starten. Diese Wassermengen, die ungefähr einem Drittel des Wasservolumens des Plattensees entsprechen, werden den Landwirten zur Bewässerung von Feldern bereitgestellt. Da die steigenden Energiekosten auch die Dienstleistungen der Wasserwirtschaft verteuern, übernahm die Regierung Kosten von insgesamt 10 Mrd. Forint von den Bauern.

Gute Nebeneffekte

Weil das in keinem anderen EU-Mitgliedstaat der Fall ist, führte diese Entscheidung zu Debatten in Brüssel. Im Europaparlament wandten sich selbst die Oppositionspolitiker von Tisza-Partei und DK gegen die Beihilfen der Orbán-Regierung für die eigenen Landwirte, betonte der Staatssekretär. Hubai forderte zugleich die Bauern auf, sich zusammenzutun, um gemeinsam eine möglichst effiziente Bewässerung der Ackerflächen zu organisieren. Laut Berechnungen des Fachressorts könne dadurch die Wertschöpfung pro Hektar um bis zu 100.000 Forint gesteigert werden, ganz zu schweigen vom „Nebeneffekt“, gegen das Austrocknen des Bodens und die damit einhergehend steigenden Temperaturen zu wirken.

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