Mindestlohn
Besser einmal kräftig
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In der vergangenen Woche hatte die Arbeitgeberseite von einer zweiten Anhebung des Mindestlohns im Jahresverlauf 2023 abgeraten. Ursprünglich hatten die Sozialpartner gemeinsam mit der Regierung vereinbart, eine Korrektur vorzunehmen, wenn die Reallöhne über Maßen sinken. Eine Voraussetzung sollte aber auch sein, dass die Wirtschaft nicht in Rezession fallen dürfe. Nun erklärte der Generalsekretär des Arbeitgeberverbandes VOSZ, László Perlusz, eine Anhebung des Mindestlohns in den nächsten Wochen sei unrealistisch. Zudem würden die Arbeitgeber 2024 eine Anhebung um rund 10% verkraften können.
Gegenüber dem Privatfernsehen RTL reagierte auf diesen Vorstoß nun die Liga-Gewerkschaft. Deren Vorsitzende Melinda Mészáros kündigte die Bereitschaft zum Verzicht auf eine diesjährige Korrektur an. Im Tausch müsse der Mindestlohn Anfang 2024 aber markanter gesteigert werden. Um die Kaufkraft der Löhne zu bewahren, müsste die Anhebung dann ca. 15% erreichen. Anfang 2023 stieg der Mindestlohn um 16%, das garantierte Lohnminimum für Fachkräfte um 14%. Die mittlere Jahresinflation wird oberhalb von 18% erwartet.