Gasvorräte
Bei vierzig Prozent des Bedarfs
Genauer gesagt gilt dieser Wert für den Wochenanfang, als die Speicher mit 4,44 Mrd. m3 aufgefüllt waren. Damit ließe sich der Jahresbedarf der Bevölkerung zu 112% decken, merkte das MEKH an. Den erwarteten Landesbedarf deckt diese Menge derweil zu 40,5% ab, womit Ungarn in Bezug auf die Versorgungssicherheit den 3. Platz in der EU belegt, hinter Österreich (73%) und der Slowakei (53,5%). Für die EU-Speicherkapazitäten lag diese Quote derweil erst bei 23%. Die EU hat den Mitgliedstaaten bis zum 1. November das Einspeichern von mindestens 35% ihres Durchschnittsbedarfs der letzten fünf Jahre vorgeschrieben.
Außerordentliche Reserve wird angelegt
Die Einspeicherung der außerordentlichen Erdgasreserven hat soeben begonnen, teilte derweil der Landesverband für die Bevorratung von Kohlenwasserstoffen (MSZKSZ) mit. Wie die linke Tageszeitung „Népszava“ schrieb, werde das Auffüllen der „außer der Reihe bestellten“ 740 Mio. m3 bis Ende Oktober unter Verwendung staatlicher Sonderfinanzen von höchstens 1,85 Mrd. Euro sichergestellt. Die „normale“ strategische Reserve von 1,2 Mrd. m3 werde ebenso ab 1. November zur Verfügung stehen, informierte der MSZKSZ – aktuell fehlten kaum mehr als 100 Mio. m3. Die strategische Reserve wird jährlich in Rechtsnormen definiert, beim Erdgas ist im Grunde der tatsächliche Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre ausschlaggebend.
Sonst heißt es meistens, in Ungarn ist genug Vorrat in den Speichern. Ausreichend oder nicht, hier wird anscheinend beides zugleich dargestellt.
Die Gasspeicher sind nur eine Option zur Deckung des winterlichen Spitzenbedarfs. Ihre Unterhaltung kostet richtig viel Geld, weshalb sich jedes Land zweimal überlegt, wie große Speicherkapazitäten es sich leistet.
Eigentlich dienen sie als Puffer, um die Bedarfsspitzen im Winter auszugleichen.
Und eben für den Fall, dass Wladimirs Röhre eine Verstopfung hat.