Schnellstraßen
Baupreise wie in Österreich
Das versprach Bauminister János Lázár zum Auftakt eines neuen Großprojekts im Straßenbau in Nyírmeggyes. Als südlicher Abzweig der Autobahn M3 entsteht östlich von Nyíregyháza die Schnellstraße M49. Der Minister erklärte offiziell den ersten Bauabschnitt auf einer Streckenlänge von 28 km für die Ausführungsarbeiten freigegeben. Auftragnehmer ist die einheimische Baufirma Duna Aszfalt des Oligarchen László Szíjj. Lázár bezifferte die Baukosten auf 175 Mrd. Forint und kündigte gleich noch den zweiten Abschnitt an, der die Strada bis an die rumänische Grenze führen soll. Dafür müssten zusätzlich 17,5 km asphaltiert werden, wofür der Minister schon heute den stolzen Betrag von 150-160 Mrd. Forint veranschlagte.
Kilometer für knapp 20 Mio. Euro
Die utopisch anmutenden Bausummen übernahmen selbst die regierungsnahen Medien von der amtlichen Nachrichtenagentur MTI. Im Klartext wird eine Schnellstraße von weniger als 50 km als Ableger der Autobahn M3 zur Anbindung von Satu Mare und Siebenbürgens aus Richtung Norden für umgerechnet nahezu 900 Mio. Euro gebaut. Der Kilometerpreis erreicht demnach knapp 20 Mio. Euro, vergleichbar mit den Baupreisen in Österreich.
Verdopplung gegenüber 2010
Die Orbán-Regierung hat seit 2010 den Ausbau des Schnellstraßennetzes um 900 km vorangetrieben und dafür nach eigener Darstellung rund 3.200 Mrd. Forint an Steuergeldern aufgewandt. Daraus ergibt sich nach aktuellem Umrechnungskurs ein Baupreis von weniger als 10 Mio. Euro je Kilometer. Bei den anlaufenden Projekten zeigt sich somit eine Verdopplung der Auftragspreise gegenüber 2010. Obendrein hat die Regierung die Ausführungsstandards gesenkt, indem neuerdings keine Autobahnen mehr gebaut werden, sondern Schnellstraßen.


Lächerlich. Ja haben die denn immer noch nix dazu gelernt? Hier sollte offengelegt werden, wie der Preis genau zustande kommt. Anbieter im Bauwesen müssen ihre Kalkulation offenlegen können, so wie es in der BRD zB gefordert werden kann.