Wirtschaftsminister Márton Nagy betrachtet den Rauswurf des deutschen Bundesfinanzministers als Chance für die Elektroautobranche. Foto: MTI/ Péter Lakatos

E-Autos

Bald neuer Schub in Europa

Wirtschaftsminister Márton Nagy sieht den europäischen Markt für Elektroautos vor einem Aufschwung.

In seiner Rede auf der „Ungarischen Batterie-Woche“ äußerte sich der Minister zunächst zur Entlassung des deutschen Finanzministers durch Bundeskanzler Olaf Scholz. Nagy erklärte zum Abgang von FDP-Chef Christian Lindner, dieser habe eine übertrieben konservative Haushaltspolitik verfolgt. Sein Weggang könnte sich positiv auf den Sektor auswirken, da nun möglicherweise mehr Finanzmittel für die Förderung der Elektromobilität bereitgestellt werden.

Deutschland hinkt hinterher

Die Verbreitung der Elektromobilität habe sich in den jüngsten Jahren rasant beschleunigt, sei 2024 aber stagniert. Im Vergleich zu China, wo der Anteil rein elektrischer Pkw fast 30% beträgt, ist der Anteil in Europa mit rund 14% deutlich geringer. Frankreich sei in diesem Bereich gut unterwegs, aber Deutschland hinke hinterher, was auf die konservativere Wirtschaftspolitik und Haushaltskürzungen zurückzuführen sei. Um die Nachfrage anzukurbeln, müssten Subventionen her. Kaum hatte Deutschland das Förderprogramm für Elektroautos wieder aufgenommen – wenn auch nur auf Unternehmensebene –, konnte allein dadurch schon der Absatz gesteigert werden. Dennoch stehen die deutschen Automobilhersteller vor großen Herausforderungen, nicht nur auf ihrem Heimatmarkt. Deutschland verliere Marktanteile in China, was weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen in Europa habe.

E-Mobilität unaufhaltsam

Trotz der aktuellen Stagnation sei die Elektromobilität unaufhaltsam, betonte Nagy. Ungarn habe ebenfalls Förderprogramme zur Anschaffung von E-Autos für Unternehmen und zum Ausbau des Ladenetzes aufgelegt. Das Vertrauen der Verbraucher sei der Schlüssel für die Zukunft der e-Industrie. Daher seien eine staatliche Regulierung und eine klare Strategie für die Entwicklung der Branche unerlässlich.

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