Neues Verkehrsmuseum
Ausschreibung für alternativen Standort
Am 30. Juni wurde vom Verkehrsministerium die Ausschreibung für die Architektur des Gebäudekomplexes veröffentlicht. Das Fachressort verspricht sich an dem Standort fernab von Budapest ein „Museum der Zukunft“. Dort solle neben den „Reliquien der Vergangenheit die spannende Welt des Verkehrswesens und der Mobilität von morgen“ präsentiert werden. Die Ausschreibung läuft in zwei Abschnitten bis zum Oktober.
Genaue Parameter vorgegeben
Inmitten eines 27.000 m2 großen Parks soll das Hauptgebäude mit Flächen von 14.000 m2 geplant werden, darunter 6.800 m2 für ständige und wechselnde Ausstellungen, 600 m2 für einen Multifunktions-Konferenzsaal, 350 m2 für ein Bildungszentrum mit 3D-Kino, Restaurant und Gemeinschaftsräumen sowie 150 m2 für eine Dachterrasse. Abgerundet werden soll das Erlebnis Verkehrsmuseum mit einer Teststrecke auf 15.000 m2, um die neuesten Entwicklungen im Verkehrssegment auszuprobieren.
Enttäuschung in der Hauptstadt
Der Fidesz-Bürgermeister des 10. Stadtbezirks von Budapest protestierte umgehend gegen die verkündete Ausschreibung. Denn schon vor mehr als drei Jahren wurde die Baugenehmigung für das neue Verkehrsmuseum im Außenbezirk Kőbánya erteilt. Bis heute existiere der Regierungsbeschluss, wonach das früher im Stadtwäldchen angesiedelte Museum in den 10. Bezirk umzieht. Der Stadtteil nahm Kredite in Milliardenhöhe auf, um das auserkorene Gelände – eine ehemalige Reparaturwerkstatt für Schienenfahrzeuge – für das Großprojekt vorzubereiten. Unter anderem ein Kindergarten und ein Tanzensemble mussten in eine neue Umgebung umziehen. Nicht nur die Bauplanung war längst abgeschlossen, selbst für Ausstellungen (die ersten liefen bereits an) lagen konkrete Konzepte vor.
Nur eine fixe Idee?
Im vorigen Sommer trat Bauminister János Lázár plötzlich mit Plänen für einen Standort in Debrecen in Erscheinung. Seine Idee, das Verkehrsmuseum außerhalb von Debrecen, unmittelbar am Autobahnkreuz des BMW-Werks, anzusiedeln, sorgte für heftige Kritiken. Dennoch folgte im Herbst ein Ideenwettbewerb, dessen Ergebnisse der Minister stolz präsentierte.