Für eine Übergangszeit soll in Visonta Strom aus Gas an Stelle der Braunkohle erzeugt werden. Foto: MVM Energia Zrt.

Gaskraftwerk

Ausbeute der Braunkohle endet

Am Standort Visonta des Mátra-Kraftwerks wird ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk mit 500-650 MW Leistung errichtet.

Die staatliche MVM Mátra Energia Zrt. gab vor dem Wochenende das Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung bekannt, mit der das Kraftwerk von Kohle auf Gas umgestellt wird. Die heute mit Lignit betriebenen Blöcke des Mátra-Kraftwerks decken mit einer eingebauten Kapazität von insgesamt 884 MW nahezu ein Zehntel der heimischen Stromerzeugung, sind aber auch für knapp 5% der CO2-Emissionen des Landes verantwortlich.

Das neue Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) soll im Einklang mit den strategischen Zielen der MVM-Gruppe bis 2035 dank seiner Grundlastfähigkeit dazu beitragen, neben den Klimazielen (Ablösung der Braunkohle) auch die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, während die wetterabhängigen erneuerbaren Energien an Gewicht im Energiemix des Landes gewinnen. Das GuD werden drei Unternehmen im Konsortium errichten, die Elsewedy for Power Systems Projects, die West Hungária Bau Kft. und die Status KPRIA Zrt. Von dem modernen kombinierten Gaskraftwerk erwartet sich die MVM-Gruppe jährlich 2-2,5 TWh Strom (gemessen an 2,83 TWh des Mátra-Lignitkraftwerks 2023), bei einem spezifischen CO2-Ausstoß, der nur noch ein Viertel des heutigen Kohlekraftwerks erreicht.

Das Unternehmensimperium von Orbán-Freund Lőrinc Mészáros teilte am Freitag mit, das internationale Konsortium werde von der Status KPRIA Zrt. geführt, die zur Mészáros-Gruppe gehört. Bei Elsewedy PSP handele es sich um ein Unternehmen aus Ägypten. Die Gas- und Dampfturbinen werde die italienische Ansaldo Energia herstellen, Inbetriebnahme und Wartung übernimmt die ungarisch-italienische MAEN-Energetika Zrt. Der Kraftwerksbau soll bis 2028 abgeschlossen sein, die fertiggestellte Anlage neben Erdgas zu „großen Teilen“ – vorgesehen sind technologisch 30% – mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

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